Meschede. Besitzer lassen ihre Tiere chippen, damit sie nach Unfällen oder bei Verlust auffindbar sind. Doch die Rückgabe scheitert oftmals.

Ein kleiner Chip bei Hund und Katze soll helfen, den Besitzer ausfindig zu machen, wenn das Tier verletzt oder gar tot gefunden wird. Für Herrchen oder Frauchen endet dann damit oftmals eine quälende Ungewissheit. Doch häufig nutzt die Kennzeichnung gar nichts - aus unterschiedlichen Gründen.

Bauhof besitzt kein Lesegerät

So erklärt der Mescheder Bauhof, dass er kein Lesegerät besitze, um ein Fundtier zuzuordnen. Der Bauhof ist aber meist als Straßenbaulastträger die Stelle, an der man im Straßenverkehr getötete Tiere melden soll. Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt, erklärt, dass das nur äußerst selten vorkomme. „Im Durchschnitt handelt es sich um zwei bis drei Tiere – es gab aber auch schon Jahre ohne einen einzigen Fall.“

Diese Tiere seien dann in den allermeisten Fällen im Straßenverkehr überfahren worden „und weisen dabei ganz erhebliche Verletzungen auf.“ Würden getötete Hunde oder Katzen gemeldet, versuchten die Mitarbeiter des IBB zunächst in der Nachbarschaft nachzufragen, ob das Tier – beziehungsweise der Halter oder die Halterin – bekannt ist. Ist dies nicht der Fall, wird das getötete Tier zum IBB mitgenommen, wo Fundort und eventuelle Besonderheiten vermerkt werden.

Auch interessant

Sofern sich innerhalb einiger Tage niemand meldet, wird der Tierkörper entsorgt.

Probleme von Tierärzten und Heimen

Lesegeräte gibt es dagegen bei den örtlichen Tierärzten und im Tierheim. Dort ergeben sich aber oft andere Probleme, wie Tierarzt Dr. Stefan Gabriel, Sprecher der Tierärzte im HSK erklärt: „Zu uns werden immer wieder verletzte oder tote Tiere gebracht, die zwar gechippt sind, deren Besitzer wir aber trotzdem nicht ausfindig machen können.“

Der Grund: Hund oder Katze sind nicht im Tiermelderegister „Findefix“oder bei Tasso registriert. Er appelliert an die Besitzer, das nachzuholen. Nur so könne man Besitzer ausfindig machen. Am Bauhof ist es laut Jörg Fröhling in den vergangenen Jahren nur in seltenen Einzelfällen vorgekommen, dass Halter ihre Tiere abgeholt haben. Dabei habe es auch Fälle gegeben, dass diese ihr Tier identifizierten und anschließend das Team des IBB baten, es zu entsorgen. Sie wussten dann ja, welches Ende es genommen hatte. Deshalb führen die Tierärzte zusammen mit den Melderegistern jedes Jahr die Aktion „Check meinen Chip“ durch, bei der die Registrierung kontrolliert werden kann.

Leicht verständliche Informationen und ein kleines Video dazu gibt es hier: Findefix ist das kostenlose Register beim Deutschen Tierschutzbund, dem auch die meisten Tierheime angeschlossen sind.