Meschede. . Eine Leserin wollte von uns wissen, was sie mit einer toten Katze machen soll, die sie an der Straße fand. Das war nicht leicht zu beantworten
Was tun, wenn man eine tote Katze findet, die quasi vor der eigenen Haustür überfahren wurde? Diese Frage einer Leserin ist gar nicht so leicht zu beantworten. Erste Adresse ist offenbar das städtische Ordnungsamt. Dort kann man zumindest bei gechippten Tieren den Besitzer ermitteln. Ansonsten sind - so die Recherchen unserer Zeitung - die jeweiligen Straßenbaulastträger, also Stadt, Kreis oder Landesstraßenbauamt zuständig, wenn auf ihren Straßen ein verendetes Tier liegt.
Bestattungen
Wer die Katze im Garten beerdigen will, kann das laut Auskunft des Hochsauerlandkreises tun, „solange sich das Grundstück nicht in einem Wasserschutzgebiet befindet“, erklärt Pressesprecher Martin Reuther. 50 Zentimeter tief sollte das Loch aber schon sein.
Außerdem sollte man einen Abstand von ein bis zwei Metern zum nächsten öffentlichen Weg einhalten. Das soll verhindern, dass andere Tiere den Kadaver wieder ausgraben. Nicht erlaubt sei das Vergraben oder Ablegen auf öffentlichem Grund oder im Wald, so Reuther. Und wer im Garten seines Vermieters ein Haustier vergraben will, müsse natürlich fragen.
Biotonne
Wer ein totes Tier - abseits jeder Pietät - einfach nur loswerden will, kann Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen, Kanarienvögel, Ratten oder Mäuse auch im Biomüll entsorgen. Sie sind aber prinzipiell kein Abfall und gehören damit auf keinen Fall in den Restmüll.
Tierkörperbeseitigungsanlage
Hunde und Katzen sind für die Biotonne zu groß. Sie müssen - wenn sie nicht begraben werden - offiziell über eine Tierkörperbeseitigungsanlage entsorgt werden. Im Hochsauerlandkreis ist für die Einsammlung und Entsorgung die Firma Rendac Icker aus dem Landkreis Osnabrück zuständig. Meist geht es dabei allerdings um verendete landwirtschaftliche Nutztiere und Schlachtabfälle.
Tierarzt
„Auch der Tierarzt kann in manchen Fällen eine Abholung zur Tierkörperbeseitigung veranlassen“, erklärt Dr. Stefan Gabriel, „obwohl wir uns ja vor allem erst mal mit lebendigen Tiere beschäftigt.“ Dafür nähmen die Praxen diese toten Tiere dann auch vorübergehend in ihrer Kühlung auf. Das kostet allerdings .
„Es kommt auch insgesamt eher selten vor“, so Gabriel, „weil die meisten Haustiere beerdigt oder zur Kremierung gegeben werden.“ Also verbrannt werden. Der nächste Tierbestatter, der auch mit einem Krematorium zusammenarbeitet, ist in Winterberg.
Besitzer suchen
Bei Hunden und Katzen sollte ein Finder auch daran denken, dass möglicherweise ein Besitzer zu Hause sitzt und sich um sein vermisstes Haustier sorgt. Ist das Tier gechippt, kann ermittelt werden, wem es gehört. Das läuft dann über das Ordnungsamt. „Der Tierarzt kann die Transpondernummer zwar lesen, erhält aus Datenschutzgründen aber nicht die Adresse des Besitzers, die kann anhand der Nummer dann nur das Ordnungsamt ermitteln“, so Dr. Stefan Gabriel. Auch über die Facebook-Seite „Mescheder Gedöns“ suchen Menschen nach ihren vermissten Tieren oder melden sich Finder.
>>>HINTERGRUND zum Thema Tierquälerei
Eine besondere Rolle übernimmt der Hausauerlandkreis, wenn bei einem toten Tier ein Verstoß gegen den Tierschutz vermutet wird, erläutert Pressesprecher Martin Reuther, wenn also Hund oder Katze vor ihrem Tod augenscheinlich gequält wurden.
Dann könne auch eine Untersuchung in einem Chemischen Veterinäruntersuchungsamt angeordnet werden.
Und anschließend müsse der Täter auch mit einer Strafverfolgung rechnen.
Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Meschede und dem Umland