Meschede. Schulden eintreiben auf die harte Tour: Ein 27-Jähriger wird in Meschede verprügelt. Die Vorgeschichte spielt in einer Disco in Dortmund.

Nicht aufklären konnte das Amtsgericht bislang eine Prügelei, die sich im August 2018 am Lanfertsweg in Meschede ereignet hatte. Offenbar war dabei versucht worden, Schulden einzutreiben.

Opfer der Prügelei war ein 27-Jähriger aus Meschede. Der Deutsche hatte nachmittags Geld in der Sparkassen-Filiale geholt. Draußen erwarteten ihn unverhofft zwei andere Männer, ein dritter kam dann noch hinzu: „Die haben mich abgegriffen.“ Sie hätten ihn an ausstehendes Geld erinnert, dass er offenbar einem von ihnen schuldete. Sie hätten dann auf ihn eingeschlagen und eingetreten. Ihm wurde die Geldbörse mit 85 Euro gestohlen, außerdem eine goldene Halskette.

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Angeklagt wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls war ein 25 Jahre alter Mann aus Bestwig, ebenfalls ein Deutscher. Ein zweiter Angeklagter war unentschuldigt nicht zum Prozess erschienen, er soll krank sein. Er muss ein Attest nachweisen, sonst droht ihm ein Haftbefehl. Der dritte Täter ist bis heute unbekannt.

Der 25-Jährige bestritt, den Mescheder überhaupt zu kennen. Er wurde freigesprochen. Denn der 27-Jährige schilderte viele Details widersprüchlich. Mal sei ihm sein Portemonnaie abgenommen worden, mal fiel es ihm zu Boden. Mal wurde ihm die Halskette bewusst abgerissen, mal im Getümmel zerrissen. Wer ihn trat, wer ihn schlug – das blieb unklar. Und damit kam auch keine Verurteilung in Frage. Richter Dr. Sebastian Siepe konnte nur feststellen, „irgendwas ist da gewesen“ – was genau, blieb offen.

Freundin für einen Tag

Die Vorgeschichte spielt offenbar ein Jahr zuvor in einer Diskothek in Dortmund. Dort hatte der 27-Jährige offenbar den im Prozess fehlenden Angeklagten kennen gelernt. Weil dem 27-Jährigen das Geld ausging, lieh er sich bei dem Mann 100 Euro – und bekam Marihuana, für das er weitere 100 Euro zahlen sollte. Die Schulden habe er im Lauf der Zeit vergessen, sagte der 27-Jährige vor Gericht. Den Namen einer möglichen Zeugin hatte er auch nicht mehr parat: Er sei zwar damals mit einer Bekannten in Dortmund gewesen - ihren Namen wisse er aber nicht mehr: „Das war eine Freundin für einen Tag.“