Meschede. Die beiden Mescheder Gymnasien starten ihre Kooperation. Jetzt gibt es weitere Details zum Ablauf der Zusammenarbeit.

Die Verantwortlichen des Gymnasiums der Stadt Meschede und des Gymnasiums der Benediktiner haben jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die beiden Mescheder Gymnasien arbeiten künftig in der gymnasialen Oberstufe zusammen. Profitieren sollen davon vor allem die Schülerinnen und Schüler. Diese Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.

Konkret kooperieren die beiden Schulen künftig bei den Leistungskursen: In der so genannten „Qualifikationsphase“, den letzten beiden Schuljahren vor dem Abitur, setzen die Schülerinnen und Schüler mit der Wahl von Leistungs- und Grundkursen inhaltliche Schwerpunkte in ihrer schulischen Laufbahn. Problem: Immer wieder kamen an den beiden Gymnasien bestimmte Leistungskurse nicht zustande, weil sich nicht genug Schülerinnen und Schüler für dieses Fach entschieden. Oder aber die organisatorischen Rahmenbedingungen ließen es nicht zu, manche Leistungskurse miteinander zu kombinieren.

Höhere Chance auf „Wunschkombination“

Die Lösung: Den Oberstufenschülerinnen und -schülern soll es künftig möglich sein, auch Leistungskurse der Schule „auf dem jeweils anderen Berg“ zu besuchen. Wenn man die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler pro Jahrgangsstufe an beiden Gymnasien gemeinsam betrachte, ergeben sich deutlich mehr Handlungsoptionen, so Heinz Plugge, Schulleiter des Gymnasiums der Benediktiner. Im Durchschnitt 160 bis 170 Jugendliche besuchen in den nächsten Jahren pro Jahrgang die beiden Mescheder Gymnasien. Durch die Kooperation hätten die Schülerinnen und Schüler deutlich verbesserte Möglichkeiten, ihre „Wunschkombination“ bei den Leistungskursen auch umsetzen zu können, ergänzt Claudia Bertels, Leiterin des Städtischen Gymnasiums.

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„Eine wegweisende Entscheidung für den Bildungsstandort Meschede“, freut sich Meschedes Bürgermeister Christoph Weber. Auf diese Weise würden zum einen schulische Angebote möglich, die es bisher nicht gegeben habe. Zudem werden die bestehenden Möglichkeiten gestärkt. Christoph Weber: „Nun kann Meschede die Stärke, die es hier mit zwei Gymnasien gibt, auch ausspielen.“ Gisela Bartsch, Leiterin des Fachbereichs Generationen, Bildung, Freizeit, sieht eine Attraktivitätssteigerung für beide beteiligte Schulen.

Schon ab dem kommenden Schuljahr können die Jugendlichen, die dann in die „Qualifikationsphase“ wechseln, von der Zusammenarbeit profitieren. An sie geht der Appell von Claudia Bertels und Heinz Plugge, Vorstellungen zur Kurswahl möglichst offen zu treffen - es sei anschließend Sache der Lehrerkollegien und insbesondere der Oberstufenkoordinatoren Markus Wierzchula und Beate Peters, die Umsetzbarkeit der Schüler-Wünsche zu prüfen. Denkverbote, unterstreicht Heinz Plugge, gebe es nicht - „es kommt auf die Schülerinnen und Schüler an“, so Claudia Bertels.

Kursangebote sichern

Die Verantwortlichen der beiden Gymnasien prognostizieren, dass durch die neue Zusammenarbeit zum einen Kursangebote in ihrem Bestand gesichert werden können. Zum anderen werden durch die höhere Anzahl von Schülerinnen - je nach Wahlverhalten - auch Leistungskurse denkbar, die es bisher „auf keinem Berg“ gegeben hat oder die immer wieder auf der Kippe standen.

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Konkret ist geplant, im Stundenplan die Leistungskurse in den 1. und 2. Schulstunden sowie eventuell auch zum Ende des Schultages hin zu platzieren, um die Schülerverkehre zu minimieren. Um die Schülerinnen und Schüler von einem Gymnasium zum anderen zu bringen, wird es eine Busverbindung geben. Dadurch entstehen Kosten - dass man bereit ist, diese zu übernehmen, erklären für die Schulträger Abt Aloysius Althaus OSB und Bürgermeister Christoph Weber. Beide Seiten würdigen das große Einvernehmen, das es bei den Trägern sowie in den Schulgemeinden über die neue Kooperation gebe. Claudia Bertels: „Die gymnasialen Abiturmöglichkeiten insgesamt werden am Bildungsstandort Meschede durch unsere Kooperation gestärkt.“