Ramsbeck. . Drogen-Razzia in Ramsbeck: Nach einem Großeinsatz der Polizei in der Gemeinde Bestwig sind weitere Details bekannt geworden.
Bei einem Großeinsatz in Ramsbeck und Brilon ist der Polizei offenbar ein empfindlicher Schlag gegen die Drogenszene im Hochsauerlandkreis gelungen. Es geht um den gewerbsmäßigen Handel von Betäubungsmitteln.
Weil es das Ziel der Beamten ist, die mutmaßlichen Täter zu überraschen, erfolgt der Zugriff bereits am frühen Morgen. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Verdächtigen noch ihren Betten und wiegen sich in Sicherheit.
Es ist gerade einmal 5.30 Uhr, als am Dienstag mehrere Streifenwagen und Zivilfahrzeuge in Ramsbeck anrücken. Das Ziel der Ermittler sind vier Wohnungen, die quer im Ort verteilt liegen. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um Gebäude in der Valmestraße sowie den Straßen „In der Dickwiese“ und „Im Kamp“.
Intensive Ermittlungen im Vorfeld
Gleichzeitig schlagen auch Beamte im benachbarten Brilon zu. Sie hatten den Einsatz lange vorbereitet. Dem Zugriff seien intensive Ermittlungen vorausgegangen, wie Polizei-Sprecherin Laura Burmann betont.
Vor Ort durchsuchen die Beamten die Wohnungen der Verdächtigen stundenlang bis ins kleinste Detail. Auch zwei Spürhunde sind dabei im Einsatz - mit großem Erfolg: Bei den Durchsuchungen in den fünf Wohnungen finden die Ermittler an diesem Morgen neun Kilogramm Drogen. Laut Burmann handelt es sich dabei um Marihuana, Amphetamin, Ecstasy-Tabletten, MDMA und Haschisch.
Verkaufswert von 60.000 Euro
Wäre die Menge an Drogen auf der Straße verkauft worden, hätte sie den Dealern satte 60.000 Euro eingebracht. „Drogenfunde in dieser Dimension kommen im Hochsauerland nicht allzu häufig vor“, wie Burmann betont. Als entsprechend großer Erfolg wird die Razzia bei der Polizei verbucht.
Auch Verkaufsutensilien stellen die Beamten bei der morgendlichen Razzia in Brilon und Ramsbeck sicher. Vor Ort klicken schließlich mehrfach die Handschellen. Burmanns Angaben zufolge leisten die Verdächtigen bei ihrer Festnahme keinen Widerstand.
Wie genau die Netzwerke der Verdächtigen aussehen, wohin die Drogen verkauft werden sollten und woher sie stammen - dazu kann und will die Polizei zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Laut Polizei-Sprecher Sebastian Held ist jedoch nicht auszuschließen, dass es nach diesem empfindlichen Schlag gegen die Drogenszene, weitere Durchsuchungen geben könnte. Bei der weiteren polizeilichen Ermittlungsarbeit gehe es nun darum, Zusammenhänge herzustellen.
Zusammenhang mit Razzia in Nuttlar
Auch ein möglicher Zusammenhang mit einem großen Drogenfund in Nuttlar wird dabei geprüft. Vor ziemlich genau einem Jahr hatten Beamte in Nuttlar auf ähnliche Art und Weise zugeschlagen - und waren dabei ähnlich erfolgreich: Bei einer Razzia im Juni 2018 stellten sie mehrere Liter Amphetaminbase im Wert von bis zu 75.000 Euro sicher. Die Beteiligten sind vom Landgericht Arnsberg inzwischen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Auch damals stand neben einem 29-jährigen Nuttlarer ein Mann aus Ramsbeck im Fokus.
Wieder auf freiem Fuß
Sämtlichen fünf Beschuldigten im aktuellen Fall wird gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Ein 22-jähriger Mann aus Brilon, der bei der Razzia festgenommen wird, sitzt seitdem in einer Justizvollzugsanstalt. Die vier Beschuldigten aus Ramsbeck im Alter zwischen 22 und 28 Jahren werden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Laut Burmann war bei ihnen der deutlich geringere Teil der gefunden Drogen sichergestellt worden. Zudem bestehe keine Fluchtgefahr. Bei allen Verdächtigen handelt es sich um Deutsche.
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