Schmallenberg/Winterberg. . Als ein Wisentbulle vor Silke de Vos aus dem Gebüsch springt, muss sie eine Vollbremsung machen und stürzt.Trägerverein ist mir ihr in Kontakt.
Silke de Vos machte am Donnerstagnachmittag eine Fahrradtour am Rothaarsteig. Im Waldstück auf dem Weg von der Hoheleye-Hütte zum Albrechtsplatz „sprang plötzlich ein riesen Wisentbulle direkt vor mir aus dem Gebüsch“, erinnert sich die Oberkirchenerin.
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„Ich habe mich total erschrocken und eine Vollbremsung mit dem Fahrrad gemacht. Dann bin ich in hohem Bogen vom Rad geflogen und landete fast direkt vor dem Wisent. Es stand nur noch ein bis zwei Meter von mir entfernt.“
Bereits mit Trägerverein in Kontakt
Abgesehen vom großen Schrecken trug die Oberkirchenerin Abschürfungen und Prellungen davon - und hat ein kaputtes Handy. Mit dem Trägerverein stehe sie deswegen bereits in Kontakt.
„Wir schauen jetzt gemeinsam mit der Betroffenen, was passiert ist. Uns ist es ganz wichtig, dass wir uns in solchen Fällen kümmern. Wie es weitergeht und ob gegebenenfalls Maßnahmen abzuleiten sind, das müssen wir alles erst noch schauen und unsere Schlüsse aus den Gesprächen ziehen“, sagte Dr. Michael Emmrich, Pressesprecher des Vereins Wisent-Welt-Wittgenstein.
Zweites Wisent stand im Gebüsch
„Ich bin jedenfalls froh, dass nicht noch mehr passiert ist. Das hätte auch
schief gehen können“, so Silke de Vos.
Und: „Das Tier hat sich mindestens genauso erschrocken wie ich und ist mit einem riesen Satz zurück ins Gebüsch gesprungen.“
Die Oberkirchenerin rappelte sich auf griff sofort zu ihrem zersprungenen Handy, um alles auf Fotos festzuhalten - dabei entdeckte sie noch ein zweites Wisent im Gebüsch.
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„Als ich mich dann vom Schreck erholt habe, habe ich gehört, dass in der Nähe an der Straße mehrere Autos hupten. Ich denke, da waren noch mehr Tiere der Herde in der Nähe. Für mich war diese Begegnung, auch wenn ich aus der Gegend komme, sehr unerwartet und leider auch etwas schmerzhaft.“
Wunsch: Mehr Schilder an Wegen
De Vos nimmt den Vorfall aber trotzdem gelassen: „Ich ereifere mich nicht am Wisent-Streit. Ich finde diese Tiere schön und es ist unglaublich, dass sie hier frei leben.“ Einen Wunsch hat sie dennoch.
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Denn obwohl sie wisse, dass die Tiere immer wieder im Schmallenberger Raum gesichtet werden, auch im Bereich Oberkirchen, habe sie mit dieser Begegnung nicht gerechnet. „Es gab nirgendwo Schilder.“ Sie wünsche sich nun, dass mehr Hinweisschilder auf die Tiere auch auf den Wander- und Radwegen angebracht werden: „Vor allem da, wo Sichtungen der Wisente häufig vorkommen.“
Dr. Michael Emmrich dazu: „Ich glaube nicht, dass das notwendig und möglich ist. Das Gebiet ist so groß - und Wisente sind nur ein kleiner Teil der Tiere, die einem im Wald begegnen können.“