Meschede/Niedersalwey. Sabine Gießler (59) ist überglücklich. Die WhatsApp-Nachrichten ihres verstorbenen Mannes sind wieder da. Auch Heinz' letzte Sprachnachricht.

Sabine Gießler (59) ist überglücklich. "Die WhatApp-Nachrichten sind wieder da", sagt die Witwe am Telefon. Vor einer Woche war der Frau an der Bushaltestelle in Meschede das Handy aus der Handtasche gestohlen worden. Darauf auch die letzte Nachricht, die ihr Mann kurz vor seinem Tod im Juli 2017 geschrieben hatte. Sie begann mit: "Hallo Spatzl". So hatten sich das Paar aus Niedersalwey immer genannt. Der vertraute Klang seiner Stimme hatte ihr auch in schweren Stunden nach seinem Tod Sicherheit gegeben.

Tipps in den Kommentaren unter Hilferuf

Das ist in der Zwischenzeit geschehen: Sabine Gießler setzte in ihrer Verzweiflung einen Hilferuf bei Facebook ab. Der Aufruf wurde seither fast 3000 Mal geteilt. Darunter hatten auch viele Tipps in den Kommentaren hinterlassen. "Um die technischen Dinge hatte sich immer mein Mann gekümmert", erzählte sie in der vergangenen Woche. Deshalb habe ihr zunächst der Überblick gefehlt. Viele Tipps habe sie jedoch nach und nach umgesetzt. So konnte sie das gestohlene Handy über ihr Google-Konto orten. Doch die Polizei hat es trotz intensiver Suche nicht finden können. Deshalb hat die Witwe das Handy mittlerweile so gut wie abgeschrieben.

Altes Telefon aktiviert

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In einem weiteren Tipp stand, dass sie es mit einem alten Telefon über das Google-Konto versuchen solle. Da das gestohlene Handy, ein Huawai P20 Pro, erst kurz auf dem Markt ist, also erst nach Heinz' Tod, vermutete der Tippgeber, dass der Chatverlauf noch woanders gespeichert sein könnte. Solang man nichts ausschalte, speichere WhatsApp automatisch die Verläufe.

"Zwei Husarenköpfchen von Weber"

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Sabine Gießler hatte Glück: Nachdem die neue Vodafone-Karte da war, konnte sie mit ihrem Google-Account ein altes Handy aktivieren. Darauf fand sie auch die letzten Nachrichten. Darunter eine Sprachnachricht: "Spatzlfrau, bringst du bitte noch zwei Husarenköpfchen von Weber mit?" So banal, aber für Sabine Gießler die Welt: "Ich bin fast umgefallen", sagt die 59-Jährige und lacht erleichtert.

Dank an die Polizei und alle Helfer

Und allen, die so mitgefiebert haben, möchte Sabine Gießler etwas sagen: "Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir geholfen haben. Auch der Polizei, die extra zu mir nach Hause gekommen ist. Und wenn ich noch einen Tipp geben darf: Sichert eure Daten!"

Und wer nicht weiß, wie es geht, sollte es sich zeigen lassen (Anm. der Autorin).