Altkreis. „. Viele Tierhalter entscheiden sich inzwischen für die Einäscherung ihres verstorbenen Vierbeiners. Der Winterberger Bernd Braun (46) ist nicht nur fachgeprüfter Bestatter, er bietet auch seit viereinhalb Jahren seine Dienste als Tierbestatter an.

Tiere sind die treuesten Freunde des Menschen ... und sie werden es immer bleiben.“ Ein Satz, den Bernd Braun von der Tierbestattung „Moonlight“ in Winterberg nur unterstreichen kann. „Sie sind für viele Menschen nicht nur Familienmitglied, sie sind auch Freund und Tröster und spielen damit in unserem Leben eine wichtige Rolle.“ Umso unerträglicher ist für viele Tierhalter der Gedanke, seinen treuen Gefährten zu verlieren und ihn nach seinem Tod einer Tierkörperbeseitigungsanlage zu überlassen.

Doch wo kann man seinen Hund oder seine Katze würdevoll beisetzen? Diese Frage stellen sich viele Menschen, wenn ihr vierbeiniger Begleiter stirbt. „Die Besitzer fühlen sich zunächst ratlos und alleingelassen“, weiß Braun aus Erfahrung. „Schließlich waren Vierbeiner und Mensch jahrelang eng zusammen und jetzt heißt es plötzlich Abschied nehmen.“

Einige Tierfreunde wählen die Bestattung im eigenen Garten. Das ist erlaubt, sofern man sich an ein paar Regeln hält. Dr. Thomas Delker, Fachdienstleiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes in Meschede, weiß es genau. „Nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz ist z.B. ein Hundehalter berechtigt, den Körper seines verstorbenen Vierbeiners auf seinem eigenen Grundstück zu vergraben, wenn die Stelle nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt und mindestens 60 cm tief ist.“ Das Vergraben sollte auch nicht in unmittelbarer Nähe von öffentlichen Wegen und Plätzen geschehen oder direkt am Nachbargrundstück.

Viele Tierhalter beauftragen inzwischen einen Tierbestatter mit der Einäscherung in Krematorien. Und hier kommt der Winterberger Bernd Braun (46) ins Spiel. Der fachgeprüfte Bestatter bietet seit viereinhalb Jahren seine Dienste auch als Tierbestatter an und ist auf diesem Gebiet derzeit der Einzige im Hochsauerlandkreis.

„Beim Abschied von geliebten Haustieren spielen sich noch erschütterndere Szenen ab, als beim Verlust von nahestehenden Menschen“, hat Braun erkannt. „Die Leute sind teilweise untröstlich, vor allem, wenn sie mit dem Tier allein gelebt haben.“ Um ihren Weggefährten in Erinnerung zu behalten und um den Vierbeiner nicht dem Abdecker zu überlassen, entscheiden sich immer mehr Tierhalter für Feuerbestattung und Urne, berichtet der 46-Jährige.

Einäscherung

„Bei uns sind es durchschnittlich 5 bis 10 Tiere im Monat, hauptsächlich Hunde und Katzen, ganz selten auch Kaninchen oder Hasen, die wir einäschern. In Großstädten sieht das schon ganz anders aus. Da sind es bis zu 30 Tiere am Tag.“ Entsprechend ausgelastet sind auch die Tierkrematorien, von denen es bundesweit nur sieben oder acht gibt. Braun bietet die Überführung der verstorbenen Tiere nach Peckelsheim im Kreis Höxter an. „Dort können sich die Tierhalter für eine Einzel- oder Sammeleinäscherung entscheiden. Außerdem haben sie Gelegenheit, in einem speziellen Trauerraum von ihrem geliebten Tier Abschied zu nehmen.“ Das Tierkrematorium stellt auf Wunsch auch Musik, Blumenschmuck etc. für die Trauerfeier zur Verfügung. Bei der Sammelvariante wird das verstorbene Tier zusammen mit anderen Haustieren eingeäschert. Die Asche bleibt im Krematorium und der Tierhalter erhält eine Einäscherungsbescheinigung. Beim individuellen Angebot bekommt der Tierbesitzer die Asche und eine Einäscherungsurkunde mit Datum, Uhrzeit und Nummer. Die Kosten werden nach dem Gewicht des Tieres berechnet.

Und natürlich kann der Tierhalter aus einer Vielzahl von Urnen die Passende für seinen Vierbeiner auswählen, sie im Zimmer aufstellen oder vergraben. Auch die bleibende Erinnerung an das Tier mit Hilfe eines Pfötchenabdrucks ist durchaus gefragt.

Bernd Braun: „Ich bin mir sicher, dass der würdevolle Abschied von den treuen Weggefährten in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnt.“