Meschede. . 350 Bürger aus Meschede informierten sich über die Pläne für eine Notunterkunft in der ehemaligen Franz-Stahlmecke-Schule. Am Montag werden die ersten 140 bis 150 Asylbewerber erwartet.

Die neue Notunterkunft in der Franz-Stahlmecke-Schule soll keine Dauereinrichtung sein. „Es gibt keinerlei Überlegungen der Stadt dazu“, versichert Bürgermeister Christoph Weber. Es gebe auch keine Pläne, dort womöglich zentral die in Meschede lebenden Asylbewerber wohnen zu lassen. Die Stadt halte vielmehr daran fest, Asylbewerber dezentral unterzubringen. Das stellte Weber bei der Info-Veranstaltung zur Notunterkunft klar. 350 Mescheder Bürger kamen zu dem Treffen, bei dem die Stadt, die Bezirksregierung und der Malteser-Hilfsdienst informierten.

Oberstes Prinzip in NRW angesichts des Flüchtlingsstroms sei, so Andreas Düllberg, Dezernatsleiter in der Bezirksregierung: „Wir möchten keine Obdachlosigkeit.“ Dafür dient dann auch die neue Notunterkunft in Meschede – „warm, trocken, satt“, so laute im Grunde der Auftrag, meinte Malteser-Diözesangeschäftsführer Andreas Bierod. Am Montag werden die ersten 140 bis 150 Asylbewerber erwartet. Insgesamt werden für bis zu 450 Menschen Kapazitäten geschaffen. Die Zahl von womöglich 800 Menschen wurde von den Maltesern dementiert. Es wird keine kontinuierliche Bewohnerschaft geben, stellte Bierod klar – die Asylbewerber bleiben etwa zwei Wochen, werden dann weiterverlegt: „Persönliche Beziehungen werden nicht von Dauer sein.“ Davon aber sollten sich Mescheder, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, nicht entmutigen lassen. Er warb ausdrücklich für ein Engagement und darum, Flüchtlingen „freudig zu begegnen“: „Wir geben immer ein Bild von Deutschland ab.“ Mal nachzuschauen, wie die Flüchtlinge so lebten, möchte der MHD nicht von den Meschedern: „Die Menschen sind dort zuhause – und nicht im Zoo.“ Die Flüchtlinge dürfen sich frei bewegen, auch in die Stadt gehen.

Keine Sorgen machen

Vom Verkehr her soll es keine Probleme geben, so die Stadt. Ankommen werden die Asylbewerber an den Bushaltestellen am Klosterberg – um den Schulbetrieb nicht zu stören, aber nicht zu deren Stoßzeiten. Drei- bis viermal die Woche werden die Asylbewerber zum Röntgen ins Krankenhaus gefahren.

In den Klassenräumen sollen im Durchschnitt jeweils 36 Menschen in Etagenbetten schlafen. In der Unterkunft wird es dauerhaft einen Sicherheitsdienst geben. Ab 22 Uhr soll Nachtruhe herrschen, denn, so Andreas Bierod: „Es soll ein gedeihliches Miteinander sein.“ Gleich bei der Ankunft bekommt jeder Neuankömmling eine Hausordnung. Darin ist auch ein striktes Alkoholverbot enthalten. Eine Mutter äußerte ihre Furcht: „Ich habe Angst um meine Tochter, die alleine zur Schule geht.“ „Warum?“, entgegnete Bierod: „Die Flüchtlinge sind Menschen, die in Deutschland ankommen wollen.“ Andreas Düllberg betonte, die Kriminalität im Umfeld von Notunterkünften habe sich nicht erhöht: „Es sind keine Veränderungen zu befürchten.“

Erwartet werden Menschen aus Mittelafrika und dem Mittleren Osten, dagegen eher nicht vom Balkan – sie kommen in eigene Unterkünfte. In der Schule werde keine Moschee eingerichtet – bei Bedarf wird die Adresse der Mescheder Moschee herausgegeben. Die Erfahrungen der Malteser allerdings zeigten, die ankommenden Flüchtlinge hätten kaum eine Kirchenbindung.