Bödefeld. . Der FC Mezopotamya Meschede gerät unter Druck: Ein Linienrichter des Vereins soll den Schiedsrichter attackiert haben. Es gibt neue Aussagen.
Das Fußballspiel zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und dem FC Mezopotamya Meschede vom Oktober dieses Jahres ist ein weiteres Mal in die Nachspielzeit gegangen – dieses Mal vor der Bezirksspruchkammer des Sportgerichts.
Die wichtigste Frage: Ist der Schiedsrichter der Partie vom Linienrichter der Gästemannschaft geschlagen worden? Der FC Mezopotamya bestreitet diesen Vorwurf vehement, doch der Verein wird jetzt auch durch Zeugen belastet. Deren Angaben können auch Auswirkungen auf das laufende Strafverfahren haben.
Schiedsrichter und Ordner identifizieren prügelnden Linienrichter
Wie Friedhelm Nagel, der Vorsitzender der Bezirksspruchkammer bestätigte, haben in der Verhandlung sowohl der Schiedsrichter als auch ein Ordner der SG Bödefeld/Henne-Rartal den beschuldigten Linienrichter identifiziert und ihm vorgeworfen, dass er mit einer Linienrichterfahne zugeschlagen habe.
Zu einem Urteil kam es in der Sitzung nicht. Grund: Der Verdächtige war nicht formal als Beschuldigter vorgeladen worden. Das Verfahren wird jetzt zurückverwiesen und vor einer anderen Spruchkammer erneut verhandelt.
Falschen Linienrichter präsentiert?
Bei einer Verhandlung in erster Instanz war es vor dem Sportgericht zu einem Freispruch gekommen, weil der beschuldigte Linienrichter damals nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte. Seitdem steht der Verdacht im Raum, dass der FC Mezopotamya damals einen anderen als den tatsächlichen Linienrichter präsentiert hatte.
Dieser Vorwurf wird dadurch erhärtet, dass der Mann jetzt von den Beteiligten zweifelsfrei erkannt wurde. Darüber hinaus ist inzwischen Videomaterial von dem Spiel aufgetaucht, auf dem der Linienrichter zu erkennen ist.
Polizei nimmt Aussagen zur Kenntnis
Die Polizei hat die Aussagen des Schiedsrichters und des Ordners aufmerksam zur Kenntnis genommen - wenngleich das Verfahren vor einem Sportgericht „unabhängig von unseren eigenen Ermittlungen ist“, wie Pressesprecher Holger Glaremin betonte.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen einen 25-Jährigen Arnsberger. Er soll der gewalttätige Linienrichter gewesen sein. Den Beamten liegen ebenfalls Videos vor, auch sie werden Zeugen vernehmen.
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