Nuttlar. . Vor dem Beginn des Nuttlarer Drogen-Prozesses wendet sich der Vater des Angeklagten an die Öffentlichkeit. Er distanziert sich von den Vorfällen.

Im Vorfeld des Nuttlarer Drogenprozesses sind jetzt weitere Details bekannt geworden, um die es an den drei Verhandlungstagen im November und Dezember vor dem Landgericht gehen wird.

Derweil hat sich der Vater des Angeklagten aus Nuttlar gegenüber unserer Zeitung von den Geschehnissen distanziert. „Die Razzia im Juni hat nicht in meiner Werkstatt stattgefunden und hier sind auch keine Drogen gefunden worden“, stellt er klar. Der Polizeieinsatz habe sich in einem rund hundert Meter entfernten Lagerraum abgespielt, der nicht zu seiner Werkstatt, sondern zum damaligen Autohandel seines Sohnes gehört habe.

Eigenes Unternehmen

Sein Sohn habe in dem 2000 großen Quadratmeter großen Gebäudekomplex an der Briloner Straße sein eigenes Unternehmen gehabt. „Unsere Werkstatt hat mit der ganzen Sache nichts zu tun“, sagt Yasar Top und spricht von Rufschädigung.

Nichtsdestotrotz ist auch in der offiziellen Ankündigung des Prozesses, die das Landgericht Arnsberg inzwischen veröffentlicht hat, immer wieder von „den Räumlichkeiten einer Werkstatt“ die Rede.

Dauerhafte Einnahmequelle

Ab dem 21. November werden sich neben dem Nuttlarer auch zwei Männer aus Venlo und Ramsbeck vor Gericht verantworten müssen. Die drei Angeklagten, 21 und 29 Jahre alt, sollen seit Sommer 2016 in Nuttlar „teilweise gemeinschaftlich handelnd gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben“, so das Landgericht.

Im Sommer 2016 soll der Nuttlarer gewinnbringend etwa 20 Gramm Amphetamin verkauft haben - in der Absicht, sich durch wiederholte Verkäufe eine dauerhafte Einnahmequelle zu erschließen, so das Gericht. Ungefähr Ende Oktober/Anfang November 2017 sollen der Nuttlarer und der Ramsbecker dann bei dem Holländer zwei Kilogramm Amphetamin bestellt haben.

Amphetamin mit Koffein und Milchpulver gestreckt

Der Angeklagte aus Venlo soll daraufhin 1,8 Kilogramm fertiges Amphetamin aus den Niederlanden nach Nuttlar geliefert und es dort für 1800 Euro an die weiteren Angeklagten übergeben haben. Anschließend sollen sie das Amphetamin mit Koffein, Alkohol und Milchpulver auf etwa fünf bis sieben Kilogramm gestreckt und es in Meschede und Umgebung verkauft haben.

6000 Euro bezahlt

Am 1. Juni des vergangenen Jahres - dem Tag der Razzia - soll der Holländer ebenfalls auf Bestellung 4,5 Kilo hochkonzentrierte Amphetaminbasezubereitung nach Nuttlar geliefert haben. Die Angeklagten aus Nuttlar und Ramsbeck sollen beabsichtigt haben, verkaufsfertiges Amphetamin herzustellen und gewinnbringend zu verkaufen. „Sie sollen für die Lieferung 6000 Euro gezahlt haben“, so das Landgericht. Danach klickten dann die bei dem Zugriff der Polizei die Handschellen.

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