Bestwig. . Die Nachricht über die Schließung der Minigolfhalle in Bestwig am 30. November hat Bedauern ausgelöst - nicht nur in den sozialen Netzwerken.

Die Nachricht über die Schließung der Minigolfhalle in Bestwig am 30. November hat Bedauern ausgelöst - nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch bei den Touristikern.

„Wir verlieren leider eine kleine, aber feine Attraktion“, sagt Norbert Arens, Chef der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“ (TAG). Die Mitarbeiter der Tourist-Info hätten die Minigolfhalle immer als nettes Ausflugsziel sehr gut weiterempfehlen können. Er hob vor allem auch die Verlässlichkeit des Angebotes hervor.

In dem knapp einen Jahrzehnt ihres Bestehens habe es nicht eine einzige Beschwerde oder Klage über die Halle gegeben. Zumindest habe es in den Tourist-Infos nie eine negative Rückmeldung gegeben, so Arens. Aus den Stadtplänen und Wanderkarten werde die TAG die Minigolfhalle nun bedauerlicherweise löschen müssen.

Attraktives Allwetterziel für die ganze Familie

„Die Schließung der Minigolfhalle ist bedauerlich – auch wenn dies natürlich eine unternehmerische Entscheidung des Betreibers ist“, sagt auch Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus. Er sehe die Halle als attraktives Allwetterziel für die ganze Familie. „Und die Besucherzahlen zeigen, dass diese Einrichtung ja auch recht gut angenommen wurde. Nicht vergessen sollte man zudem, dass die Minigolfhalle in weitem Umkreis die einzige Indoor-Einrichtung für diesen Sport ist“, so Péus.

10.000 Besucher erforderlich

Wie berichtet, hatte Betreiber Dr. Yi Marcus Alm Ende vergangener Woche die Schließung der Halle angekündigt, weil ihm das Finanzamt „Liebhaberei“ vorwirft. Alm stellt diesbezüglich klar: „Ohne diesen Vorwurf hätte ich die Halle trotz der Verluste und der notwendigen Quersubventionierung nicht geschlossen.“ Er habe mit dem Betrieb der Halle auch etwas für die Region tun wollen.

„Nur mal zum Vergleich“, ergänzt Alm: „Das Sauerlandmuseum, das kürzlich für rund 20 Millionen Euro erweitert worden ist, hatte bislang selten mehr als 10.000 Besucher und macht jährlich seit Jahrzehnten einen Verlust von 200.000 Euro.“ Gleiches gelte auch für alle öffentlichen Schwimmbäder und Sporthallen.

„Nicht rentabel zu führen“

„Eine Freizeiteinrichtung dieser Art ist hier auf dem Lande einfach nicht rentabel zu führen“, sagt Alm und nennt noch einmal weitere Zahlen zu seiner Minigolfhalle: „Ab 10.000 Besucher pro Jahr wäre sie rentabel gewesen.“ Je nach Wetter habe man jedoch nur 5000 bis 7000 Besucher erzielt. „In diesem Jahr werden es aufgrund des Super-Sommer sicher nicht mehr als 5000 sein“, so Alm.

Was nun aus der etwa 500 Quadratmeter großen Fläche über dem Lidl-Markt an der Bundesstraße wird, ist fraglich. Fakt ist: Alms Mietvertrag läuft noch bis März 2020.

Betrieb läuft bis 30. November weiter

Noch bis 30. November läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. Geöffnet ist die Minigolfhalle donnerstags von 14.30 bis 21 Uhr, freitags von 14.30 bis 22 Uhr, samstags von 14.30 bis 22 Uhr sowie sonntags von 13 bis 20 Uhr. Montag, Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag.

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