Eslohe. . Bedenken wegen wegfallender Parkplätze haben die Diskussion über die Neugestaltung des Ortskerns Eslohe geprägt. Lob gab es wenig - aber Applaus.

Bedenken wegen wegfallender Parkplätze haben die Diskussion über die Neugestaltung des Esloher Ortskerns in der Aula des Schulzentrums geprägt.

Rund 60 Besucher waren zur Bürgerversammlung gekommen, um sich die Ideen der zuständigen Planungsbüros anzuhören und anzuschauen. Lob gab es dabei kaum.

Vor allem die Parkplatzbilanz sorgte für Kritik. So sehen die Planungen des Landschaftsarchitekturbüros Wagner auf dem Raiffeisenplatz den Wegfall von 4 Plätzen auf dann 12 Plätze vor. An der Tölckestraße fallen gegenüber der Einfahrt zum Netto-Markt neun Stellplätze komplett weg. Auf dem Platz der Deutschen Einheit verbleiben am Ende noch 21 von derzeit 24 Parkplätzen. In der Papestraße und im Bereich der Alten Post bleibt die Situation mit 4 beziehungsweise 20 Plätzen unverändert.

Aus Sicht einiger Gewerbetreibender könnte diese „Neuordnung des ruhenden Verkehrs“ in erster Linie bei ihren Mitarbeitern für Probleme Sorgen. Sie sollen, so ist es geplant, künftig an der Schützenhalle parken. Ob das funktionieren wird, ist in der Versammlung angezweifelt worden.

Regelung mit Parkscheiben

Kritik gab es auch für die geplanten Änderungen auf dem Raiffeisenplatz. Dort wird es, laut Planer Jürgen Wagner, zu einer „Verdrängung der großen Fahrzeuge“ kommen, weil die Situation enger werden wird. Im Gegensatz zu einigen Stimmen aus der Versammlung, sieht er darin allerdings ebenso wenig ein Problem, wie in dem Wegfall der Stellflächen.

„Sie haben keinen Parkplatznotstand im Kernort“, versicherte er. Der kritisierte Wegfall von neun Stellflächen an der Tölckestraße sei für Eslohe kein Weltuntergang, daher könne er die Diskussion auch nicht verstehen. Auch Bedenken, dass der Netto-Parkplatz künftig von Mitarbeitern aus dem Einzelhandel als Dauerparkplatz genutzt werden könnte, wischte er vom Tisch: „Das lässt sich mit einer Parkscheibenregelung sehr schnell lösen.“

Botschaft angekommen

So soll der Raiffeisenplatz künftig aussehen.
So soll der Raiffeisenplatz künftig aussehen. © Jürgen Wagner

Bei Kämmerer Michael Nemeita kam die Botschaft aus der Versammlung an: „Wir haben wahrgenommen, dass die Parkplatzsituation das Hauptthema zu sein scheint - wir werden uns des Themas noch einmal annehmen und es umfassend darstellen“, betonte er und ergänzte: Möglicherweis werde der ein oder andere die neue Situation subjektiv als Verschlechterung empfinden. „Objektiv ist es aber ganz sicher keine Verschlechterung.“

Verschärfung der Dachdecker-Problematik

Deutlich angesprochen wurde in der Versammlung auch die Sorge, dass sich durch die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf den öffentlichen Plätzen die Dachdecker-Problematik verschärfe. Dieses Problem habe die Gemeinde jedoch im Blick, versicherte Planer Jürgen Wagner. Bürgermeister Stephan Kersting habe ihm gegenüber bereits angekündigt, dass der Sicherheitsdienst künftig verstärkt auch diese Bereiche kontrollieren werde.

„Von dem Gedanken, den Sicherheitsdienst als Versuch nur vorübergehend Streife laufen zu lassen, haben wir uns bereits verabschiedet“, untermauerte Kämmerer Michael Nemeita. Christine Loth vom Stadtplanungsbüro Neuland+/Loth, das für die Gemeinde derzeit ein Integriertes Kommunales Stadtentwicklungskonzept (INSEK) erstellt, ist überzeugt: „Durch die künftig deutlich offenere Gestaltung der Plätze, werden die Probleme eher kleiner als größer“. Aus ihrer Sicht könne und dürfe es nicht das Ziel sein, wegen der angesprochenen Dachdecker-Problematik allgemein auf Aufenthaltsqualität zu verzichten.

Positive Wort vermisst

Trotz aller Kritik und Bedenken: Am Ende gab es dann doch noch Applaus. CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen hatte in der vorangegangenen Diskussion „auch mal ein positives Wort vermisst“ und das auch klar zum Ausdruck gebracht. „Mir ist hier viel zu viel negativer Touch drin“, kritisierte er den Verlauf des Abends und erntete für diese Äußerung viel Beifall - Beifall, den Planer Jürgen Wagner durchaus als Zustimmung für seine Pläne deuten durfte.

Baubeginn frühestens im Herbst 2019

Weitere Anregungen zu den Plänen nimmt die Gemeinde noch in den kommenden zehn Tagen entgegen. Dann werden die Unterlagen und Pläne für den Förderantrag zusammengestellt.

Zum weiteren Zeitablauf und zum möglichen Termin des Baubeginns konnte Planer Jürgen Wagner nur vage Angaben machen. Das hänge unter anderem von der Bereitstellung der Mittel ab. Seinen Einschätzungen zufolge könnte es frühestens im Herbst 2019 zum Baubeginn kommen.

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