Meschede. . Wie konnte es zu dem Unglück am Hennesee kommen? Wäre es zu verhindern gewesen? Was können Helfer tun? Wir beantworten diese Fragen.
Nach dem Badeunfall am Hennesee bleiben Fragen: Wie konnte das Unglück passieren? Hätte man es verhindern können? Ein 14-jähriger Jugendlicher war am Donnerstagnachmittag im Wasser untergegangen. Sein Zustand war bis Redaktionsschluss unverändert kritisch.
Polizei
Ermittlungen der Polizei wird es vorerst keine geben. Die Behörde stuft den Vorfall als Unglück ein, teilte Pressesprecher Sebastian Held mit. Zwar sollen noch Beteiligte befragt werden. „Wir gehen allerdings nicht von Fremdverschulden aus“, sagte Held.
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Inzwischen liegen die Protokolle des Einsatzes vor: Demnach war der 14-Jährige mindestens 15 Minuten unter Wasser - obwohl die Rettungskräfte sehr schnell vor Ort waren. Entsprechend schwer sind seine Verletzungen. Er war daraufhin ins Krankenhaus nach Meschede gebracht worden. Der Zustand des Patienten gilt weiterhin als lebensbedrohlich-kritisch.
DLRG
„Alle Spekulationen über die Unfallursache sind reine Mutmaßungen“, betont Endro Sassenberg, Zweiter Vorsitzender der DLRG Meschede. Kreislaufprobleme durch Überhitzung oder Überanstrengung könnten Ursachen sein. „Letztlich wird man das kaum herhausfinden.“
Er verweist darauf, wie wichtig die Ausbildung der DLRG sei, die Kinder erst zu Schwimmern und dann zu Rettungsschwimmern mache. „Auch da gehen wir immer wieder auf die Gefahren am Wasser ein.“ Einen Ertrinkenden zu retten sei dabei keine leichte Aufgabe. „Gerät er zum Beispiel in Panik und klammert sich fest, besteht die Gefahr, dass der Rettende mit untergeht.“
Er rät Ersthelfern als erstes die 112 anzurufen und dann die Lage abzuschätzen: „Bin ich ein so guter Schwimmer, dass ich mir die Rettung zutraue?“ Er lobte den jungen Mann, der als Unbeteiligter, allerdings wohl mit Rettungsschwimmer-Erfahrung, mitgetaucht war. „Da muss man sich überwinden, um in die Tiefe und Kälte runterzugehen.“
Eine wichtige Hilfe sei es auch, wenn sich Zeugen die Stelle merken, an der ein Verunglückter untergegangen sei. „Das ist für den Taucher eine unschätzbare Hilfe.“ In den vergangenen Jahren sei Meschede von schweren Badeunfällen verschont geblieben. „Aber wir als DLRG Meschede fahren im ganzen östlichen Kreis zu Einsätzen.“
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Daher sei auch der Standort der Einsatzfahrzeuge in der Le-Puy-Straße - und nicht am Hennesee. „Wir sammeln uns dort für die verschiedensten Einsätze. Und der Ort liegt nicht so einsam wie in der Badebucht, wo wir sicher mehr Probleme mit Diebstahl und Vandalismus hätten.“
Beim Einsatz am Donnerstag hatte die DLRG wertvolle Zeit verloren, weil die Garage zugeparkt war. „Unbürokratisch hilft uns da gerade die Stadt und sperrt weitere Parkplätze ab.“
Die Hennesee GmbH
Betreiberin der Badestellen in der Berghauser und der Mielinghauser Bucht ist die Hennesee GmbH, gebildet von Ruhrverband, Hochsauerlandkreis und Stadt Meschede. Sie äußert sich trotz Anfrage nicht zum konkreten Badeverbot, das außerhalb der DLRG-Wachzeiten herrscht.
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Erst wolle man eine genaue Klärung des Unfalls und der Umstände abwarten. Dies gebiete auch der Respekt vor den Beteiligten und den Helfern. Stattdessen verweist sie auf die Badeordnung, die an den Zugängen zu den Badestellen aushänge - und bittet darum, diese zu beachten.
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