Meschede/Dorlar. . Der Jugendliche, der Donnerstag im Mescheder Hennesee verunglückt ist, galt als guter Schwimmer. Sein Geundheitszustand ist weiterhin kritisch.

Ein 14-jähriger Jugendlicher aus Dorlar ist am Donnerstagnachmittag bei einem Badeunfall am Hennesee verunglückt. Sein Gesundheitszustand ist nach Angaben der Polizei vom Freitagvormittag weiterhin kritisch.

Während in der Berghauser Bucht Familien und Jugend-Cliquen den sonnigen Tag genossen, trug sich das Unglück zwischen Badeinsel und Ufer zu.

Es sollte ein erfrischender Tag an der Talsperre werden. Die Gruppe aus Dorlar genoss das kühle Wasser und die entspannte Stimmung am See. Auch der Jugendliche aus Libyen, ein guter Schwimmer, wie seine Betreuer vom Martinswerk versicherten, sprang gekonnt von der Badeinsel ins Wasser.

Jugendlicher ruft um Hilfe und geht unter

Dann entschloss sich die Gruppe, zum Ufer zurückzukehren. Etwa 50 Meter beträgt die Distanz bis dorthin. „Und plötzlich konnte der Junge aus eigener Kraft nicht mehr weiterschwimmen“, berichtet Sebastian Held, Pressesprecher der Polizei. „Er rief um Hilfe, doch die anderen Jugendlichen konnten ihn nur kurzzeitig über Wasser halten, bevor er unterging.“

Auch interessant

Polizeirazzia gegen Drogenszene am Montag, den 25.09.2017 in der nordlichen Essener Innenstadt. Polizei und Ordnungsamt suchten verschiedene Locations durch.
Foto: Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Von Ute Tolksdorf und Oliver Eickhoff

Die Jugendlichen schwammen zum Ufer und holten Hilfe, auch die Rettungskräfte wurden verständigt. Mittlerweile waren auch Ersthelfer auf das Unglück aufmerksam geworden, sie sprangen von den Decken auf und begannen ebenfalls nach dem Jugendlichen auf dem Grund der Bucht zu tauchen. Sie ist dort laut Auskunft der DLRG ungefähr fünf Meter tief.

Innerhalb weniger Minuten nach der Alarmierung war auch die Feuerwehr mit 21 Einsatzkräften um kurz vor drei Uhr vor Ort. „Weil der Boden wegen der Hitze knochentrocken ist, konnten wir mit unseren Fahrzeugen bis an das Ufer heranfahren“, berichtet Einsatzleiter Robert Hillebrand. Auf ihrem Rüstwagen befand sich ein Boot, in dem der mittlerweile auf dem Grund des Sees gefundene Junge ans Ufer gebracht wurde.

Im Einsatz:  Löschzug Meschede, Polizei, DLRG und Rotes Kreuz .
Im Einsatz: Löschzug Meschede, Polizei, DLRG und Rotes Kreuz . © Ute Tolksdorf

Während am Ufer Notarzt und Rettungskräfte hinter einem Sichtschutz um sein Leben kämpften, traf auch ein Rettungshubschrauber ein. Luftmatratzen, Sonnenschirme und Handtücher wirbelten auf. Als der Hubschrauber gelandet war und das Rotorengeräusch stoppte, breitete sich eine gespenstische Stille in der Badebucht aus. Aus der Entfernung beobachteten die Badegäste die Rettungsmaßnahmen - auch Handys wurden gezückt. Eine unwirkliche Atmosphäre.

Der Jugendliche wurde soweit stabilisiert, dass er mit dem Rettungswagen ins Mescheder Krankenhaus gebracht werden konnte. Die achtköpfige Gruppe mit ihren erwachsenen Begleitern wurden von einem Mitglied des PSU-Teams (psychosoziale Unterstützung) vom Hochsauerlandkreis betreut.

Der Hubschrauber flog wieder ab. Auch die meisten Badegäste packten ihre Sachen. Der Tag hatte seine Unbeschwertheit verloren.

>>>HINTERGRUND

Die Rettungswache der DLRG war am Donnerstag nicht besetzt. Die ehrenamtliche Helfer sind nur am Wochenende im Einsatz. Nur dann ist auch laut Hennesee-GmbH, der Betreiberin der Badebucht, das Baden dort offiziell erlaubt.

  • Die ehrenamtlichen Helfer wurden zum Einsatz alarmiert und eilten von ihren Arbeitsstellen zum Hennesee.

  • „Wir haben bestimmt fünf bis zehn Minuten dadurch verloren, dass unsere Ausfahrt in der Le-Puy-Straße trotz Blaulicht zugeparkt wurde“, ärgerte sich DLRG-Einsatzleiter Björn Graw.