Meschede. . Ein „Alkoholexzess“ sei es nicht gewesen, sagt die Schulleitung nach dem Abi-Ball mit Polizei-Einsatz in Meschede. Eine Sache sieht sie kritisch.

Die Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums hat sich zu den Vorfällen nach dem Abi-Ball am Freitag geäußert. Sie dementierte einen „Alkoholexzess“, kündigt zugleich aber Änderungen an.

Schulleiterin Claudia Bertels.
Schulleiterin Claudia Bertels. © Archiv

„Unsere Abiturientia 2018 verabschiedete sich mit einem Gottesdienst und dem offiziellen Akt der Aushändigung der Abiturzeugnisse im Rahmen einer gelungenen Feierstunde in der Fachhochschule von ihrer Schule“, erklärte Claudia Bertels. Traditionsgemäß habe sich der Abiball an die offizielle schulische Veranstaltung angeschlossen: „In fröhlich-geselliger Stimmung wurde das bestandene Abitur gefeiert.“

Verein der Abiturienten

Dass sich die Veranstaltung spät in der Nacht vor der Schützenhalle in eine wenig erfreuliche Richtung entwickelte, über die in der regionalen Presse sowie in den Online-Medien berichtet wurde, bedauern Schulleitung und Schule sehr.

„Wir sind uns unserer Verantwortung für Schülerinnen und Schüler im Rahmen schulischer Veranstaltungen sehr wohl bewusst; diese juristische Verantwortung findet allerdings ihre Grenzen, wenn – wie im Falle des Abiballes – die Veranstaltung von einem Verein der Abiturienten und nicht von der Schule respektive der Schulleiterin verantwortet wird.“

Nicht angemessen

Die Organisatoren hätten sich für einen Eintrittspreis von 25 Euro (inklusive Essen und Getränke), für die später hinzustoßenden externen Gäste 20 Euro (inklusive Getränke) entschieden. Bertels: „Diese Entscheidung kann und wird sicherlich kritisch betrachtet werden.“

Die Abiturfeier aufgrund dessen aber auf eine „Abi-Party“ mit „Alkoholexzess“ zu reduzieren, „erscheint uns als Schulleitung als nicht angemessen. Damit wird man der Feier, aber erst recht unseren Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren Eltern und Gästen nicht gerecht. Letztlich haben sich vier Personen, allesamt übrigens nicht Schülerinnen und Schüler unserer Schule, von annähernd 1000 Gästen daneben benommen und sind in polizeiliches Gewahrsam genommen worden.“

Wertmarken statt Flatrate

Die Schulleiterin: „Ich bin mir sicher und wünsche mir, dass unsere diesjährigen Abiturfeierlichkeiten den Beteiligten in insgesamt guter Erinnerung bleiben werden und notwendige Lehren bezüglich der Organisation des Festes von den in Zukunft Verantwortlichen gezogen werden.“ Sie deutete gegenüber dieser Zeitung an, dass im nächsten Jahr wieder Getränke über Wertmarken angeboten würden - und nicht in Form einer Flatrate.

Vorgemischter Alkohol - ganz rechts: Fanta Korn.
Vorgemischter Alkohol - ganz rechts: Fanta Korn.

Wie die Polizei mitteilte, ist der Hauptverdächtige der Randale 19 Jahre alt und hatte 1,5 Promille im Blut. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung ermittelt. Drei seiner Kumpels im Alter von 18, 19 und 21 Jahren waren ähnlich betrunken. Sie hatten die Polizei attackiert, zum Teil wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Acht Polizisten und ein Hund waren in jener Nacht im Einsatz.

Sicherheitsdienst: Abbruch der Party

Die Party, die mit „frei trinken den ganzen Abend“ beworben worden war, wurde laut Sicherheitsdienst abgebrochen.

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