Ostwig. . Ihr Ergebnis haben die Ostwiger zwar noch nicht. Fest steht aber: Sie haben die Kommission des Landeswettbewerbs schwer beeindruckt.
Der Empfang hätte kaum herzerfrischender, der Schlusspunkt kaum beeindruckender sein können: Mit einem Ständchen der Kindergartenkinder und großem Bahnhof haben die Ostwiger gestern um Punkt 10.45 Uhr die Kommission für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vor der Schützenhalle begrüßt. Zur Verabschiedung um 12.45 Uhr hatten sich dann knapp 300 Einwohnerinnen und Einwohner im Schatten der Ehrenamtskneipe versammelt.
Mehr als nur ein Slogan
Die zwei Stunden zwischendrin nutzten die Ostwiger, um zu beweisen, dass ihr Dorfslogan „Ostwig - liebens- und lebenswert“ nicht nur eine leere Worthülse, sondern mit einer Menge Leben gefüllt ist. Und das scheint ganz offensichtlich gelungen zu sein. Dr. Waldemar Gruber, Chef der Bewertungskommission, betonte nach dem 120-minütigen Rundgang: „Wir haben gemerkt, dass hier ein ganzes Dorf an einem Strang zieht. Darauf können Sie stolz sein.“ Ostwig sei ein Ort, der nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die Natur im Blick habe, betonte er und lobte: „Machen Sie weiter so!“ Genau das sei es, was mit dem Dorfwettbewerb gefördert werden solle. Landrat Dr. Karl Schneider sprach nicht nur von einer „glänzenden Präsentation“, sondern zeigte sich ebenfalls begeistert vom Gemeinschaftssinn im Ort. Zwei Stunden lang erlebten die Kommissionsmitglieder Ostwig bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten und besten Seite. „Und zwar nicht aufgesetzt, sondern ganz authentisch“, wie Ortsvorsteher Manfred Ramspott betonte. Er war zufrieden und um 12.45 Uhr auch sichtlich erleichtert, als die Kommission ihre Weiterreise in Richtung Soest antrat. Geschafft! „Wir haben alles gegeben und ich denke, dass vor allem auch die gute Stimmungslage im Ort sehr gut rübergekommen ist“, so Ramspotts Fazit.
Nach der Begrüßung vor der Schützenhalle hatte sich die Kommission um 11.03 Uhr auf ihren Rundgang durch Ostwig begeben: Die Renaturierung der Elpe und der inzwischen barrierefreie Elpeweg gehörten dabei natürlich zum Pflichtprogramm. Ein originelles Überraschungs-Ständchen der „Pr8kerle“, die sich auf einer Wiese postiert hatten , bildete ganz nebenbei eine gelungene Kür.
Ein bisschen abenteuerlustig musste die Kommission bei ihrem Besuch in Ostwig schon sein - denn für einen Teil des Weges hatte das Vorbereitungsteam den rustikalen Bergebus gechartert. Mit 340 PS schaukelte er den wichtigen Besuch quer durch den Ort hinauf zur Marienkapelle: Hinweise auf den Rauchgaskamin, das FFH-Gebiet am Steinberg, die Visionen von einer schmaleren Hauptstraße mit Radweg und mehr Grün, Streuobstwiesen, Schulzentrum, Neubaugebiete, das Engagement des Sportvereins und all der anderen Vereine im Ort, die geplante Verlegung des Ruhrtalradweges - die Informationen kamen Schlag auf Schlag.
Ergebnis im September
Keine einzige der zur Verfügung stehenden 7200 Sekunden ließen die Ostwiger ungenutzt verstreichen. Es ging ums Ehrenamt, es ging ums Haus Ostwig, das Projekt Alte Post, das Bürgernetzwerk und die Bürgerwerkstatt. Es ging um Ostwig als Wirtschaftsstandort und ums kulturelle Leben. Vor allem aber ging es immer wieder ums „Miteinander“ und das große Engagement der Bevölkerung. Nicht umsonst hatte auch Bürgermeister Ralf Péus bei seiner Begrüßung betont, dass Ostwig eine Vorreiterrolle in der Gemeinde einnehme, weil dort so viel geschafft werde.
Wie schon beim Kreiswettbewerb bekam die Jury zum Abschluss im „Kumm rin“ einen Film mit Luftaufnahmen von Ostwig zu sehen. Und wieder witzelte die Stimme aus dem Lautsprecher am Ende: „Wir haben jetzt alles rausgehauen! Jetzt sind Sie am Zug!“
Ob es für eine Medaille gereicht hat? Ihre Punkte hat die Kommission zwar bereits auf der Weiterfahrt nach Soest vergeben. Erfahren werden die Ostwiger ihr Ergebnis aber erst am 9. September.
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