Meschede. . Nach der Absage des Innenstadt-Dinners: Kritik, es gebe in Meschede zu wenige Veranstaltungen, weist das Stadtmarketing zurück.
„Wir können das akzeptieren“, sagt Ulrich Tölle, Marketingleiter der Sparkasse Meschede, zur Absage des Innenstadt-Dinners. Er ist zuversichtlich: „Wir werden gemeinsam etwas tolles Neues auf die Beine stellen.“ Die Sparkasse war bei allen zehn bisherigen Veranstaltungen der Namensgeber und mit einem vierstelligen Geldbetrag auch Sponsor beim Dinner.
Die Absage sei überraschend gekommen, die Sparkasse findet die Gründe des Stadtmarketings aber nachvollziehbar: „Für uns stand die Qualität im Vordergrund.“ Dazu hätte ein besonderes festliches Ambiente an der langen Essenstafel samt Kerzen und Tischdecken in der Innenstadt gehört.
Kosten im fünfstelligen Bereich
Wie berichtet, ist das für August geplante nächste Innenstadt-Dinner abgesagt worden, weil jetzt nicht genügend Gastronomen zur Verfügung stehen würden. Mit dem besonderen Ambiente wäre es auch nicht vereinbar gewesen, jetzt kurzfristig als Ersatz auswärtige Streetfood-Händler zu verpflichten: „Wir wollten ja bewusst kein Fast-Food-Dinner.“
Das bisherige Innenstadt-Dinner sei „ein schönes Happening“ gewesen, zu dem auch viele Auswärtige kamen. Auch Tölle hat allerdings zuletzt beobachtet, dass sich der Charakter der Veranstaltung verändert hatte: Anfangs gab es Häppchen zu essen, man kostete an verschiedenen Ständen, die Besucher wechselten die Plätze. Zuletzt seien die Portionen größer (und teurer) geworden, die Besucher hatten nicht mehr die Motivation gehabt, an andere Stände weiterzuziehen.
Veranstaltung auch an der Henne?
Eine Idee, was sich künftig ändern könnte, hat Ulrich Tölle schon: Das Dinner sollte entzerrt werden, ein Teil könnte auch an der Sparkasse bzw. am neuen Henne-Ruhr-Markt stattfinden. Aus Anlass der Einweihung des Hennesteigs (das ist der Fußweg an der Henne) hatte das 2013 schon einmal geklappt, seinerzeit waren ein paar Tische dort aufgestellt worden. Das blieb aber eine einmalige Angelegenheit.
Fünfstellige Summe
Die Kosten für das Innenstadt-Dinner beliefen sich insgesamt auf eine Summe im „unteren fünfstelligen Bereich“, so Christoph Hermes – damit ist es aber eine der teuersten Veranstaltungen für das Stadtmarketing: „Das ist ein reines Zuschussgeschäft. Wir wollten da ja auch keine Gewinne erwirtschaften.“ Teuer waren vor allem die Ausgaben für die Ausstattung, eben damit das Dinner seinen edlen Charakter haben konnte: Für die Tischdecken und Kerzen beispielsweise, dazu Ausgaben für Künstler, die Miete für die vielen Biertisch-Garnituren. Nach der Veranstaltung gab es immer einen erhöhten Aufwand, weil auf die Tischdecken zum Beispiel Wachs getropft war und die Decken teuer gereinigt werden mussten, es gab viel Verlust und Bruch. Im Gegenzug waren die Einnahmen durch Stand-Gebühren „relativ überschaubar“, so Hermes. So gab es für Mitglieder der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“ dabei zum Beispiel auch einen Nachlass.
„Wir prüfen jede Idee“
Kritik, in Meschede gebe es zu wenige Veranstaltungen, kann Christoph Hermes nicht verstehen: „Schauen Sie doch nur in den Veranstaltungskalender. An jedem Wochenende ist etwas los, sei es in den Dörfern als auch in der Stadt.“ Kritiker, die Anregungen haben, was man ändern oder noch anbieten könnte, lädt er ausdrücklich ein, sich doch zu melden: „Unsere Tür steht für jeden offen. Wir prüfen jede Idee, ob sie umsetzbar sein könnte.“
>>>HINTERGRUND<<<
Das nächste Innenstadt-Dinner sollte eigentlich am 18. August stattfinden und steht so auch noch im Veranstaltungskalender: Weil sich zu wenige Gastronomen angemeldet hatten, sagte das Stadtmarketing das Dinner für dieses Jahr ab.
Die Zeit soll jetzt genutzt werden, um Überlegungen anzustellen, wie das Innenstadt-Dinner weiterentwickelt werden kann.
Ziel dabei soll es sein, zum einen die Abläufe zu optimieren und zum anderen wieder eine Veranstaltung zu schaffen, die ein besonderes Erlebnis in der Stadt erzeuge.
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