Freienohl. . Gegenwind in Freienohl: Der Plan, an der Grenze zu Oeventrop 200 Meter hohe Windräder zu bauen, wird von örtlichen Politikern abgelehnt.

Nach dem Bezirksausschuss Remblinghausen, der vier denkbare Windrad-Standorte ablehnte, spricht sich jetzt auch der Bezirksausschuss Freienohl gegen einen Ausbau der Windkraft in seinem Gebiet aus. Bei einer Gegenstimme der Grünen lehnte der Ausschuss den Plan des Projektentwicklers Abo Wind aus Wiesbaden ab, oberhalb der Autobahn bei Freienohl fünf 200 Meter hohe Windräder zu verwirklichen.

Menschen in Vordergrund stellen

Für den Bezirksausschuss waren landschaftliche Gründe und der energische Protest vor Ort entscheidend. Ein Naherholungsgebiet auf der Höhe würde zerstört. Außerdem seien die Eingriffe in die Umwelt zu groß – um überhaupt zu dem Windpark zu gelangen, müssten Waldwege ausgebaut bzw. neu gebaut werden. 5,2 Hektar Wald müssten gerodet werden (und an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden).

Jürgen Storm (SPD) machte auf die 2000 Unterschriften aufmerksam, die in Freienohl, Olpe und jenseits der Stadtgrenze in Oeventrop bereits gegen das Projekt gesammelt worden seien: „Genau diese Menschen werden durch den Windpark beeinträchtigt“ – aber genau diese Menschen müssten im Vordergrund stehen. Er sprach von einer „bedrückenden Wirkung“ der hohen Anlagen auf die Bevölkerung.

Klage könnte kommen

Projektleiterin Amaya Hilpert wies vergeblich darauf hin: „Wenn man die Energiewende in Deutschland will, dann wird man mit der Windkraft auch in den Wald gehen müssen.“ Träger der Energiewende sei nun einmal die Windkraft.

Die Besonderheit bei diesem Vorhaben: Das Genehmigungsverfahren ist schon sehr weit fortgeschritten, es fehlt nur noch das Planungsrecht. Deshalb könnte es auch möglicherweise den Versuch geben, die Durchführung juristisch zu erzwingen, bis hin zum Oberverwaltungsgericht – darauf wies Fachbereichsleiter Klaus Wahle vorsorglich hin. Er sagte voraus: „Mit der Ablehnung ist das Vorhaben garantiert nicht beendet.“ Die Projektleiterin kommentierte das nicht.

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