Velmede. . Auf dem Velmeder Friedhof machen sich immer wieder unliebsame Gäste an den Gräbern zu schaffen: Rehe fressen frisch gepflanzte Blumen ab.

Auf dem Velmeder Friedhof machen sich immer wieder unliebsame Gäste an den Gräbern zu schaffen: Rehe fressen frisch gepflanzte Blumen ab und zertrampeln auf ihrem Weg die Grabstätten.

Ein Problem, dem Gemeindeverwaltung und Friedhofsnutzer machtlos gegenüber stehen. Dieses Phänomen gebe es immer wieder im Frühjahr, wenn die Tiere im benachbarten Wald noch nicht ausreichend zu fressen finden, sagt Gemeindepressesprecher Jörg Fröhling.

Erfahrungsgemäß erledige sich das Problem mit dem näher rückenden Sommer quasi von selbst. „Dann gibt es im Wald wieder ausreichend Nahrung und die Rehe werden dort auch bleiben“, so Fröhling. Denn man dürfe nicht vergessen, dass jeder Weg aus dem Wald heraus für die Tiere mit einem Risiko verbunden sei, das sie ohne Not nicht eingehen würden.

Appell der Gemeinde

So sieht ein Grab aus, nachdem sich ein Reh daran zu schaffen gemacht hat. Sich davor zu schützen, ist schwer bis unmöglich.
So sieht ein Grab aus, nachdem sich ein Reh daran zu schaffen gemacht hat. Sich davor zu schützen, ist schwer bis unmöglich. © Max Kölsch

Derzeit aber nehmen die Tiere für die frischen Blumen den Weg durch die Gärten und über Straßen noch in Kauf. Problem: Der Weg zu den Gräbern ist für die Tiere leicht zugänglich. Es gibt zwar eine steile Böschung, eine Hecke und auch einen Zaun als Hindernis.

Allerdings weiß Fröhling: „Oft lassen Friedhofsnutzer das Tor offen stehen. So macht man es den Tieren natürlich leicht.“ Entsprechend appelliert er an die Nutzer, das Tor beim Verlassen des Friedhofs hinter sich zu schließen. Auch das biete zwar keinen hundertprozentigen Schutz, immerhin erschwere es den Tieren aber den Zugang zu den Gräbern. Sie wirken auf die Rehe wie ein reich gedeckter Tisch.

Probleme auch in Nuttlar

Über ähnliche Problemen hatten vor einigen Jahren auch Anwohner aus Nuttlar geklagt. Auch dort treten im Frühjahr immer wieder Rehe aus dem Wald und streifen auf der Suche nach Futter durch die Gärten. Ebenso wie in Velmede ist auch dort der Friedhof betroffen. Der Versuch, die Rehe zu verscheuchen oder fernzuhalten dürfte am Ende nur von mäßigem Erfolg gekrönt sein.

Keine große Hoffnung

Große Hoffnung hatte der Vorsitzende des Hegerings Bestwig den Anwohnern damals jedenfalls nicht machen können. Es gebe zwar ein so genanntes Verstänkerungsmittel, das Rehe durch den konzentrierten Geruch von Menschenschweiß vergräme, so der Experte. Das aber stinke so dermaßen, dass es wohl niemand freiwillig in seinen Garten schütten werde. Eine Alternative wäre der Einsatz von normalem Deo.

Auch Hundehaare oder Menschenhaare könne man auslegen. Allerdings würden sich die Rehe ähnlich wie beim Deo schnell an solche Gerüche gewöhnen. Das gehe ein paar Wochen gut und dann würden sie wiederkommen.

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