Latrop. . Nach einem Unfall im Reisebus können niederländische Urlauber aufatmen. Diese Szenen haben sich in der Dunkelheit bei Latrop abgespielt.
Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind am Samstagabend Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr in ein Waldstück bei Schmallenberg-Latrop ausgerückt. Die Meldung, mit der die Rettungskräfte alarmiert wurden, lautet: Ein Reisebus sollte verunglückt sein – Menschen seien im Fahrzeug eingeschlossen. Der Busfahrer selbst hatte den Notruf abgesetzt.
Navi leitete Bus in den Wald
Wie die Pressestelle der Polizei mitteilte, war der 68-Jährige mit seinem Reisebus und den Fahrgästen unterwegs zu einem Hotel in Latrop. Jedoch hatte er sich zu sehr auf sein Navigationsgerät verlassen und war bereits ab Schmallenberg über Feld- und Waldwege gefahren. Oberhalb von Latrop schließlich rutschte der moderne Reisebus über den Rand des aufgeweichten Feldweges mit dem Heck in eine abschüssige Wiese und drohte umzustürzen.
Der Busfahrer hatte sein Gefährt dann zum Glück angehalten. Durch einen angrenzenden Zaun waren jedoch die Ausstiege blockiert, und die 17 Reisegäste, sowie der Busfahrer konnten den Bus nicht verlassen. Zum Glück wurde bei dem Unfall niemand verletzt.
Die Einsatzstelle zu finden, gestaltete sich für die Einsatzkräfte zunächst schwierig, denn der Busfahrer war nicht ortskundig, und keiner der niederländischen Reisegäste konnte sagen, wo genau sie sich befanden. Schließlich wurden die Einsatzkräfte, die in der Nähe von Latrop in einem Bereitstellungsraum gewartet hatten, über Koordinaten, die der Busfahrer absendete, zur Einsatzstelle hoch über Latrop in den Wald geleitet.
Feuerwehr befreite Fahrgäste
Die Feuerwehrkräfte mussten die Fahrgäste und den Busfahrer aus dem Bus befreien. Dies gelang schließlich über einen seitlichen Ausstieg in der Schlafkoje des Busfahrers. Die Feuerwehr sicherte danach auch den schräg stehenden Bus, damit er nicht mehr umkippen konnte.
Die Reisegäste wurden laut Polizeibericht von der Feuerwehr ins Hotel gebracht. Außerdem halfen die Kameraden bei der Bergung des Busses und beim Transport des Reisegepäcks. Auch für die nötige Ausleuchtung der Einsatzstelle sorgten die Feuerwehrleute. Ihnen dankten die Gastgeber danach auch über die Facebook-Seite dieser Redaktion. „Mit etwas Verzögerungen sind unsere Gäste wohlbehalten im Hotel angekommen“, schreibt die Gastgeberin. „Wir sind sehr erleichtert.“ Darüber hinaus wollten aber weder sie noch die Gäste über ihre Erlebnisse berichten.
Verletzt wurde zum Glück niemand, so dass Rettungsdienst und Notarzt ihren Einsatz schnell beenden konnten. Der Bus blieb über Nacht in gesicherter Position in dem Waldstück. Am Morgen kam ein Bergungsunternehmen, das den Bus aus seiner misslichen Lage befreite.
Die Polizei bezifferte den Schaden an Bus, Zaun und Wiese mit rund 10.000 Euro. Diesen Urlaub im Schmallenberger Sauerland werden die Niederländer sicherlich nicht so schnell vergessen.
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