Ramsbeck. . Sabine Krüger und Kai-Uwe Simbruner haben die Museumsgastronomie am Besucherbergwerk Ramsbeck übernommen. Sie haben viel vor im Ort.

  • Neue Pächter in der „Lore“ in Ramsbeck
  • Sie suchten gezielt nach einer kleinen Gastronomie
  • Bestwigs Bürgermeister erhofft sich Impulse fürs Dorf

Nach der Einfahrt ins Bergwerk ist dort jetzt auch wieder eine Einkehr möglich. Denn die Gaststätte „Zur Lore“ hat, nach eineinhalb Jahren Ruhe, wieder einen neuen Pächter: Sabine Krüger hat die Museumsgastronomie übernommen und betreibt sie jetzt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Kai-Uwe Simbruner. Beide wollen aber nicht nur das Museum bereichern, sondern das Angebot im Dorf insgesamt. Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus freut sich: „Das ist das, was Ramsbeck noch fehlt.“

„Klein, niedlich, übersichtlich“

Die gebürtige Versmolderin, die seit 29 Jahren im Sauerland und seit sechs Jahren in Ramsbeck lebt, und der Berliner, der seit vier Jahren im Sauerland ist, arbeiteten zuletzt im Hotel Altastenberg – sie im Service, er als Koch. Dann haben sie in der Zeitung gelesen, dass die „Lore“ leer steht – „dann haben wir überlegt, gerechnet, und ein bisschen Gas gegeben, damit wir das Geld zusammen bekommen“, sagt Sabine Krüger.

Denn beide waren genau auf der Suche nach so etwas wie der „Lore“, einer kleinen Gastronomie, die als Zwei-Personen-Betrieb geführt werden kann: „Ein Traum: Klein, niedlich, übersichtlich“, so Kai-Uwe Simbruner. Und eben praktisch gelegen mit dem Museum dabei und der Wohnnähe im Ort und dem Bergbauwanderweg nebenan.

Preisdruck bei Reiseveranstaltern

Die Erfahrungen nach den ersten Tagen: Es spricht sich schon herum, dass das Lokal wieder geöffnet ist. Die ersten Ramsbecker waren schon da, um nachzufragen, ob sie auch abends Karten spielen könnten, der Sparverein möchte seinen Sparkasten aufhängen. Kai-Uwe Simbruner sagt: „Wir wollen was für Ramsbeck tun.“ Denn im Ort gibt es nur noch eine Kneipe, die ist aber nicht täglich geöffnet. Bürgermeister Péus freut sich über die Impulse.

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Im Vordergrund stehen natürlich die Museumsgäste. Die Erfahrung ist, nach der Einfahrt ins Bergwerk kommen die Besucher mit einem Riesenhunger zurück. Und der konnte zuletzt eben nicht gestillt werden. Im Museum hat man das zu spüren bekommen – etliche auswärtige Gruppen sind doch weggeblieben.

Der Preisdruck

Museumsleiter Dr. Sven-Hinrich Siemers hat auch eine Erklärung dafür: „Busreiseveranstalter erwarten, dass ein Tourismusstandort dem Gast alles bietet.“ Der Preisdruck sei so groß, dass die Veranstalter zwar sehr günstige Busfahrten anbieten, „alles andere aber muss das Ziel bieten“. Die Gastronomie aber fehlte zuletzt. Das hatte sogar Auswirkungen bis zu einem rückläufigen Kioskverkauf im Museum: Die Besucher fuhren nach der Einfahrt ganz schnell wieder.

Ziel: Beste Currywurst im Sauerland

Die ersten Erfahrungen der Neu-Gastronomen: „Es geht darum, die Besucher schnell zufrieden zu stellen“, hat Koch Simbruner gemerkt. Nur eine halbe Stunde halten sich die Besucher nach der Einfahrt hier auf. Gefragt sind da die Küchen-Klassiker – Pommes mit Schnitzel, Bratwurst im Brötchen, Currywurst. Da hat der Berliner übrigens Ehrgeiziges vor: Die beste Currywurst im Sauerland möchte er bieten – „den Namen möchten wir uns erarbeiten.“

Aber: Er kann mehr. Reisegruppen aus Belgien beispielsweise ordern auch gerne ein mehrgängiges Menü jenseits der 20-Euro-Marke. Deshalb ist Museumsleiter Siemers auch froh, einen ausgebildeten Koch hier gefunden zu haben: „Er kann die Masse bedienen, aber auch gehobene Ansprüche.“ Alles wird frisch zubereitet, es ist eben kein Schnellimbissbetrieb, in dem nur vorgekocht und aufgewärmt wird.

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