Meschede. 20 Männer aus Arnsberg und Meschede prügeln sich heftig an der Aral-Tankstelle. Zwei werden schwer verletzt. Was steckt dahinter?

  • In Meschede haben sich Arnsberger und Mescheder Türken geprügelt
  • Insgesamt waren 20 Männer involviert
  • Die Polizei hat noch keine Idee zu den Hintergründen

Eine Massen-Schlägerei unter rund 20 Beteiligten hat sich am frühen Sonntagmorgen an der Aral-Tankstelle an der Briloner Straße abgespielt. Die Polizei konnte die Beteiligten nur mit einem großen Aufgebot auseinandertreiben.

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„Was sich da abgespielt hat, ist für das ganze Sauerland nicht alltäglich“, sagte Peter Knape, Dienstgruppenleiter der Polizeileitstelle Meschede. „Das ist nicht ohne Brisanz“, gab er zu. Dabei sind die Hintergründe noch völlig unklar. Auch die Polizei frage sich: „Wie kann es sein, dass da plötzlich 20 Leute auftauchen und aufeinander einschlagen?“ Offenbar prügelten sich Mescheder und Arnsberger Männer mit türkischem Migrationshintergrund.

Tumultartige Szenen

Am Sonntagmorgen um 3.20 Uhr wurde die Mescheder Polizei über Notruf zu einer Schlägerei mit insgesamt etwa 20 Personen auf das Tankstellengelände in der Briloner Straße gerufen.

„Das waren tumultartige Szenen“, berichtet der Polizeipressesprecher, etwa 20 Männer hätten aufeinander eingeschlagen, 30 weitere als Zeugen drumherum gestanden. „Sie schlugen mit Baseballschlägern, Kanthölzern und Fäusten gegenseitig aufeinander ein. Zeugen gaben an, dass auch Messer im Spiel waren.“

Hund hat eingeschüchtert

Die Polizei setzte fünf Streifenwagen und einen Diensthundeführer ein. „Wir sind da sehr offensiv vorgegangen“, sagte Peter Knape. Von seinen Kollegen sei niemand verletzt worden. „Der Hund wirkt da schon sehr einschüchternd.“

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Aus der Gruppe wurden durch die Schlägerei sechs Männer im Alter von 19 bis 35 Jahren verletzt. „Zwei waren auf jeden Fall so schwer verletzt, dass sie stationär ins Krankenhaus gebracht werden mussten, vier weitere konnten nach ambulanter Behandlung entlassen werden“, so Knape.

Durch die Auseinandersetzung wurde auch ein Pkw beschädigt, der auf dem Gelände stand. Ob der einem der Kontrahenten oder einem unbeteiligten Bürger gehörte, sei auch noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Knape. Der Sachschaden an dem Auto beträgt rund 500 Euro.

Mescheder gegen Arnsberger

Hintergrund der Auseinandersetzung ist nach Angaben der Beteiligten ein Streit zwischen zwei türkisch-stämmigen Gruppen aus Meschede und Arnsberg.

Da habe es schon mal „Störungen gegeben“, wusste Knape. Ob Alkohol im Spiel gewesen sei, könne er nicht bestätigten. Das sei aber nicht auszuschließen. „Wir gehen davon aus, dass wir da jetzt erstmal Ruhe reingebracht haben.“ Die Ermittlungen der Polizei dauerten an.

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In der Tankstelle war am Sonntagmorgen das große Aufräumen angesagt, ein Mitarbeiter der Tankstelle fegte die Scherben zusammen und versuchte den großen Blutfleck an der Seite der Tankstelle zu beseitigen. Was genau dort in der Nacht passiert war, konnte er auch nicht sagen. Zwei Kollegen hätten Nachtdienst gehabt.

„Das sah schlimm aus heute Morgen“, sagte er. „Überall Scherben, eine Jacke und ein zerrissener Gürtel“, hätten noch herumgelegen. „Die haben sogar Mülltonnendeckel abgerissen und die Wischer für die Fensterscheiben benutzt, um aufeinander einzudreschen.“

>>>HINTERGRUND

Eine Beziehung zu der jüngsten brutalen Schlägerei in der Shisha-Bar am Winziger Platz, schloss Peter Knape, Dienstgruppenleiter der Polizeileitstelle, vorerst aus.


  • Die Polizei habe die Namen abgeglichen, da gebe es keine Verknüpfungen.

  • In der Bar war am Freitagabend vor zehn Tagen der 28-jährige Geschäftsführer zusammengeschlagen worden.

  • Ursache dafür sollen laut Staatsanwaltschaft möglicherweise „Revierkämpfe“ gewesen sein. Dabei sei es um ein Objekt in Arnsberg gegangen.

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