Meschede. . Das Opfer musste mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen werden - ein brutaler Fall beschäftigt die Ermittler.

  • Der Geschäftsführer der Ashira-Lounge wird am Freitagabend übel zugerichtet
  • Die Polizei rückt mit großem Aufgebot an, das Opfer wird nach Lünen geflogen
  • Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen: Das Motiv ist unklar

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen nach einer brutalen Schlägerei in der Ashira-Lounge am Winziger Platz aufgenommen. Dort war am Freitagabend der 28-jährige Geschäftsführer auf üble Weise zugerichtet worden. „Eine normale Kneipenschlägerei war das nicht“, sagt Staatsanwalt Thomas Schmelzer.

Es ist gegen 20.30 Uhr am Freitagabend, als Schreie zu hören sind. Mehrere Männer sind angereist, sie gehen auf den Inhaber los. Er wehrt sich, so weit er kann. Es fließt Blut. Am Ende liegt er am Boden - mit schwersten Verletzungen. Fünf Streifenwagen der Polizei rücken an, die Beamten ziehen Kräfte aus dem gesamten Hochsauerlandkreis zusammen.

Verletzungen des Mannes sind zu speziell

Der Rettungsdienst bringt den schwer verletzten Geschäftsführer zunächst ins St.-Walburga-Krankenhaus, dort wird er stabilisiert, dann muss der Hubschrauber kommen. Die Verletzungen des Mannes sind zu speziell. Er wird in das Klinikum nach Lünen geflogen. Dort wird er weiterhin behandelt.

Für die Polizei ist die Sache zunächst undurchsichtig. Wer warum und wen geschlagen hat, lässt sich an dem Abend nicht mehr aufklären. Die Shisha-Bar wird nach dem Vorfall von den Betreibern vorübergehend geschlossen, „wegen Krankheit“ wie auf einem Zettel vermerkt wird. Die Medien werden von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht über den Vorfall informiert.

Attacke könnte Brisanz haben

Erst im Laufe der weiteren Ermittlungen am gestrigen Montag wird für die Ermittler deutlich: Die Attacke könnte eine Brisanz haben, die Verletzungen des Opfers sind schwerer als zunächst gedacht. Die Staatsanwaltschaft in Arnsberg wird verstärkt in das Verfahren eingebunden. Eröffnet wird es offiziell zunächst wegen gefährlicher Körperverletzung. Staatsanwalt Schmelzer sagt: „Wir prüfen.“

Bei dem Motiv stehen die Ermittler am Anfang. Der verletzte Geschäftsführer konnte inzwischen vernommen werden. Er hat den Beamten die Namen von drei Beschuldigten genannt. Sie sollen zu der Sache vernommen werden. Über die Hintergründe der Tat herrscht Unklarheit - und es gibt viele Spekulationen.

Hat Konkurrenz eine Rolle gespielt?

Nach Informationen dieser Zeitung hatten die Täter bereits am Vorabend nach dem Geschäftsführer der Bar gesucht, sie waren dafür nach Meschede angereist und sollen aus dem Ruhrgebiet stammen.

Möglicherweise hat Konkurrenz eine Rolle gespielt, „ein geschäftlicher Hintergrund“, das ist eine Variante, die von der Staatsanwaltschaft geprüft wird. Demnach soll der Geschäftsführer aus Meschede möglicherweise geplant haben, eine weitere Shisha-Bar zu eröffnen - zum Missfallen anderer Betreiber. Gesichert ist diese Version jedoch nicht. Die Ermittler stehen ganz am Anfang.

Spuren gesichert

„Die Ermittlungen dauern an“, so Staatsanwalt Schmelzer. Er blockt weitere Nachfragen zu den Hintergründen zurzeit ab. Vor der Ashira-Lounge rückten unterdessen gestern Nachmittag noch einmal Beamte der Polizei an. Sie sicherten Spuren und fotografieren den Bereich für die Tatort-Akten.

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