Seit 2011 hofft Meschede auf ein Notfallpraxis am Krankenhaus. Jetzt gab es wieder Hoffnung - aber vergeblich.

Meschede. Das ist, unabhängig von einer möglichen Übernahme durch das Klinikum Arnsberg, ein Tiefschlag: Das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede wird weiterhin keine Notfallpraxis bekommen. Vertreter von Ärzten und Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hatten über diese Forderung beraten. Das Ergebnis: Es bleibt wie bisher, Meschede geht leer aus. Die KVWL entschied: Die bisherige Aufteilung sei sinnvoll.

Schon 2011, als die Vereinigung die Notdienste neu organisiert hatte, sorgte die Entscheidung für Proteste: Meschede als zentrale Kreisstadt bekam damals keine Notfallpraxis. Patienten sind seitdem angehalten, ins Umland zu fahren, wenn ihr Hausarzt seine Praxis geschlossen hat, beispielsweise nach Warstein, Sundern, Arnsberg, Bad Fredeburg, Winterberg oder Brilon.

Husten oder Grippe

Die Folge: Seitdem wird das Krankenhaus regelmäßig von Patienten bevölkert, die wegen Husten, Schnupfen oder Grippe eigentlich von einem Hausarzt behandelt werden müssten. Auf vielen Kosten bleibt die Klinik sitzen, weil diese Fälle nicht entsprechend vergütet werden. In den Notfallpraxen dagegen sind Hausärzte tätig.

Zuletzt hatte der Vorsitzende der Ärztekammer im Hochsauerland, Dr. Gisbert Breuckmann aus Freienohl, nach dem Wegfall der Geburtshilfe einen erneuten Vorstoß für eine Notfallpraxis initiiert. Auch der Ärzteverein Meschede-Bestwig unterstützte das Vorhaben. Der Stadtrat Meschede forderte im Mai in einer Resolution einstimmig die Einrichtung einer Notfallpraxis am St.-Walburga-Krankenhaus.

6540 ambulante Notfälle

Zur Begründung hieß es: Im Jahr 2016 wurden im Mescheder Krankenhaus 6540 ambulante Notfälle behandelt – der „allergrößte Anteil dieser Patienten“, so die Mescheder Ärzteschaft, „wäre in einer Bereitschaftsdienst-Praxis gut aufgehoben gewesen.“ Das St.-Walburga-Krankenhaus hätte die Räume dafür zur Verfügung gestellt.

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