Meschede. . Wer ist der Brandstifter in Meschede? Seine fünf Tatorte liegen alle an einer Straße. Bislang fehlen Hinweise auf einen möglichen Täter.

  • Inzwischen fünfmal Feuer an der Nördeltstraße in Meschede, zuletzt zweimal an Seniorenheim
  • Polizei fehlen bislang Hinweise auf möglichen Täter
  • Unbekannter setzt immer Mülltonnen in Brand

Warum immer wieder an der Nördeltstraße? Wer ist der Brandstifter, der hier für Angst sorgt? Inzwischen scheint er bereits für fünf Brände seit Jahresbeginn verantwortlich zu sein. Auch die Polizei sieht einen „durchaus möglichen Zusammenhang“, so Sprecher Sebastian Held: „Aber wir haben derzeit niemanden in Tatverdacht.“ Die Polizei erneuert noch einmal ihre Bitte, dass sich Zeugen melden sollen, die Hinweise geben können.

Zeitpunkt immer gleich

Auch in der Feuerwehr spricht man über die Brände, die den Charakter einer Serie annehmen: „Man weiß nicht, was im Kopf eines Brandstifters vorgeht“, sagt Löschzugführer Holger Peek. Die Tatorte sind immer gleich: Alle liegen an der Nördeltstraße. Der Zeitpunkt ist immer gleich: Sonntags am frühen Morgen, zwischen 2 und 3 Uhr. Auch die Brandherde sind immer gleich: Stets abgestellte Mülltonnen, die in Brand gesetzt werden. Wie, das ist offen: Sie brennen aus, werden von der Feuerwehr geflutet, Spuren sind so nicht mehr zu finden.

Container mit Schaum geflutet

Am vergangenen Sonntagmorgen musste der Mescheder Löschzug wieder mit einer Gruppe und einem Fahrzeug ausrücken. Um 2.20 Uhr stand im Zufahrtsbereich des Seniorenzentrums „Blickpunkt“ ein 1000-Liter-Abfallbehälter in Flammen. Die Feuerwehr löschte den Brand der Riesenpapiertonne mit Schaum. In Gefahr war niemand, die Müllcontainer stehen abseits des Heims.

Ermittlung wegen Sachbeschädigung

Vor 14 Tagen, am 23. April, war der „Blickpunkt“ ebenfalls betroffen gewesen – am gleichen Ort im Zufahrtsbereich, wieder an einem frühen Sonntagmorgen, die Flammen an den Mülltonnen waren gegen 3 Uhr entdeckt worden.

© Jürgen Kortmann

In dem Seniorenzentrum überlegt man inzwischen, einen Strahler an dem dunklen Bereich anzubringen, sagt Geschäftsführerin Silvia Koch: Damit könnte man den Täter vielleicht abschrecken. Weil der Schaden in beiden Fällen gering ist und niemand gefährdet wurde, ermittelt die Polizei in diesen Fällen auch „nur“ wegen Sachbeschädigung – der Strafrahmen dafür ist deutlich niedriger als bei Brandstiftung.

Hoher Schaden an Wohnhaus

Brandstiftung nämlich kommt für die Feuer vom Januar in Betracht: 200 Meter östlich vom „Blickpunkt“ brannte es binnen 14 Tagen gleich zweimal an einem Wohnhaus. Auch dort zündeten der oder die Unbekannten Mülltonnen an. Im zweiten Fall griffen die Flammen auf ein Carport über, zwei Autos brannten aus, es entstand hoher Schaden.

Ein Übergreifen auf Wohnhäuser konnte der Löschzug verhindern – diese Brandnacht bleibt vielen in Erinnerung, weil erstmals wieder die Sirene dafür Alarm gegeben hatte. Möglicherweise begonnen hatte die Serie exakt mit dem Jahresbeginn. Am Neujahrsmorgen waren, ebenfalls an einem Wohnhaus, vier Mülltonnen in Brand geraten – damals allerdings war, naheliegend seinerzeit, noch vermutet worden, dass Böller in die Tonnen geworfen wurden.

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