Jagdhaus. Mehrmals hat Charlette Ehmke woanders Hotelluft geschnuppert, jetzt ist die junge Mutter ganz im Schäferhof Grobbel in Jagdhaus angekommen.

  • Charlette Ehmke ist nach beruflichen Wanderjahren zu ihrer Ausbildungsstätte zurückgekehrt
  • Die Hotelfachfrau lobt die familiäre Atmosphäre im Schäferhof Grobbel
  • Nach der Geburt ihrer Tochter konnte sie es kaum abwarten wieder in den Job einzusteigen

Im bunten Dirndl und mit strahlendem Lächeln steht Charlette Ehmke in der Gaststube des Schäferhofs Grobbel. Wo früher Schafe und Kühe ein Dach über dem Kopf fanden, bewirtet die Hotelfachfrau heute Gäste – die wollen hier oben in Jagdhaus vor allem die Ruhe genießen, die Natur erleben und wandern.

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Viele Gäste kommen regelmäßig zurück, Charlette Ehmke kann das bestens verstehen: Sie hat ihre Ausbildung im Schäferhof absolviert und danach mehrmals Hotelluft in anderen Ecken Deutschlands geschnuppert. Aber immer hat es sie wieder zurück nach Jagdhaus gezogen. „Ich war insgesamt dreimal weg, aber nie lange“, erzählt die 31-Jährige.

Wiedereinstieg als junge Mutter

Auch in einem großen Fünf-Sterne-Haus in Bayern hat sie einige Wochen gearbeitet und schnell gemerkt: Das ist nichts für sie. „Hier ist es viel familiärer und persönlicher“, sagt sie. „Es kommen viele Stammgäste und man kennt sich nach den Jahren, es ist einfach sehr herzlich.“ Von vielen Gästen weiß sie genau, welchen Beruf sie haben, wie viele Enkel und welchen Wein sie gerne trinken möchten.

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Das gilt natürlich auch andersherum. Die Gäste erkundigen sich oft nach Ehmkes Tochter, seit zweieinhalb Jahren ist die Hotelfachfrau aus Bad Fredeburg Mutter. Ein Jahr Elternzeit hat sie genommen, dann wollte sie unbedingt wieder in den Job einsteigen. „Ich habe zu Hause schon auf heißen Kohlen gesessen und gedacht: endlich!“ Zwei Tage pro Woche arbeitet sie jetzt wieder im Schäferhof, richtet Zimmer her, hilft in der Küche und bedient die Gäste.

Zweite Familie am Arbeitsplatz

„Das gute an dem Beruf ist, dass man als Mutter oder Vater mit flexiblen Arbeitszeiten wieder einsteigen kann“, sagt Ehmke. Heute schätzt sie das, es gab aber auch Zeiten in der Ausbildung, in denen sie mit den Arbeitszeiten gehadert hat. „Es gab schon Morgen am Wochenende im Sommer, an denen ich mich gefragt habe: Was machst du hier eigentlich, während alle anderen ins Schwimmbad gehen?“ Sogar ans Abbrechen habe sie damals gedacht, heute sei sie aber mehr als froh, dass sie die Ausbildung abgeschlossen habe. Und vor allem, dass sie nach ihren Wanderjahren immer wieder zurückkehren konnte.

Urlaubsmacher Ehmke

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    Heute liebe sie ihren Job und komme gerne zur Arbeit. „Ich quäle mich nicht hier hoch zu Geldverdienen, ich mache es, weil ich Lust drauf habe“, sagt sie. Der Kontakt zu den Gästen sei ihr wichtig, aber genauso die Arbeitsatmosphäre und der Zusammenhalt unter den Kollegen. „In der Gastronomie braucht man ein gutes Team“, sagt Ehmke. „Die Arbeitskollegen sind auch Freunde, das gehört für mich einfach dazu, das ist mir wichtig.“

    Inklusive Aushilfen gibt es im Schäferhof 18 Mitarbeiter, regelmäßig unternehmen sie gemeinsam etwas oder sitzen zum Essen an einer großen Tafel und tauschen sich aus. Für Ehmke haben sich die anfänglichen Zweifel, ob sie an ihrer Ausbildungsstätte tatsächlich beruflich schon am richtigen Ort angekommen sein könnte, völlig aufgelöst: „Es ist mittlerweile wie eine zweite Familie hier oben, das kann man schon sagen.“

    >> ZUFRIEDENHEIT DER MITARBEITER

    Zweifel an der richtigen Jobwahl kommen während der Ausbildung bei vielen auf, die an Wochenenden und Abends arbeiten müssen – Hotelfachfrau Charlette Ehmke ist heute rundum zufrieden mit ihrer Berufswahl und vor allem ihren Arbeitgebern.


  • Damit ist sie eine der wenigen Hotelfachleute in Deutschland: Laut Ausbildungsreport 2016 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bewerten junge Hotelfachleute ihre Ausbildung insgesamt deutlich schlechter als Azubis in anderen Branchen.

  • Das Ehepaar Grobbel setzt zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit unter anderem auf gemeinsame Unternehmungen, faires Teilen der Trinkgelder und eine „Wunschbox“ für freie Tage.

  • „In unserem Familienbetrieb wird jeder Mitarbeiter gebraucht“, sagt Anne Grobbel.

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