Bad Fredeburg. Kosmetikerin Franziska Stickeler verwöhnt die Gäste im Hotel Rimberg in Bad Fredeburg. Selbst war sie noch nie im Wellness-Urlaub.

  • Kosmetikerin Franziska Stickeler verwöhnt die Gäste im Hotel Rimberg in Bad Fredeburg
  • Selbst hat sich die 23-Jährige bislang noch keinen Wellness-Urlaub gegönnt
  • Trotz Stress und Wochenend-Arbeit gibt sie für jede Anwendung alles

In weiche Frottee-Schläppchen mit Hotellogo schlüpfen, den passenden Bademantel überstreifen und drei Tage lang einfach entspannen: Diese Erfahrung hat Franziska Stickeler noch nie gemacht. Ihren ersten Wellness-Urlaub hat die 23-Jährige noch vor sich, obwohl sie jeden Tag dafür sorgt, dass andere ihren genießen können.

Seit rund einem Jahr arbeitet sie als Kosmetikerin im Hotel Rimberg. In einem gemütlich warmen Behandlungsraum mit bodentiefem Fenster, das einen Ausblick in den Hotelgarten bietet, gibt sie Tag für Tag alles dafür, dass ihre Gäste sich wohl fühlen.

Lächeln gehört zum Arbeitsalltag

Ob sie selbst schlecht geschlafen hat oder innerlich mal gestresst ist, das soll hier keine Rolle spielen. Jeden Gast empfängt sie mit einem strahlenden Lächeln. Was für sie Alltag ist, ist für die Gäste schließlich ein besonderes Erlebnis, das ist ihr bewusst. „Manche sparen ja auch lange, um sich das leisten zu können“, sagt Stickeler.

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    Deshalb will sie, dass jede der Anwendungen rundum gelungen ist. „Am liebsten gebe ich die Schön-Intensiv-Behandlung“, sagt sie. In 60 Minuten bekommt der Gast dabei das volle Pflege-Paket für Gesicht, Hals, Dekolleté und Hände. Das klassische Handwerk einer Kosmetikerin, der Grund, warum sie sich für den Beruf entschieden hat.

    Massagen waren nur ein kleiner Teil ihrer Ausbildung, jetzt machen sie einen Großteil ihrer Arbeit aus. Deshalb freut sie sich umso mehr, wenn Gäste das volle Kosmetik-Programm buchen. „Es hat mir immer schon viel Spaß gemacht, anderen etwas Gutes zu tun“, sagt Stickeler. Aus eigener Erfahrung weiß sie, wie belastend Hautprobleme sein können. „Ich hatte früher selbst keine gute Haut und weiß, dass man sich dadurch wirklich unwohl fühlen kann“, erzählt sie. „Deshalb freue ich mich, wenn ich anderen helfen kann.“

    Gepflegte Hände sind ein Muss

    Die erste Beauty-Behandlung des Tages gibt Stickeler vor dem Spiegel im eigenen Bad. Wer von Berufs wegen andere pflegt, muss bei sich selbst anfangen. „Ungeschminkt kann ich natürlich nicht zur Arbeit kommen und vor allem die Hände müssen immer sehr gut gepflegt sein.“ Dann schlüpft sie in ihre Arbeitskleidung, eine weiße Hose und ein Polo-Shirt, richtet den Behandlungsraum her und schaltet Musik ein.

    Ohne Panflöten, leises Vogelgezwitscher oder Wasserplätschern geht es einfach in keiner Wellness-Abteilung. Stickeler selbst sagt, sie höre es schon gar nicht mehr. Auch nicht, wenn die Gäste während der gesamten Behandlung schweigen und genießen. Das tun viele, einige erzählen aber auch viel Privates, oft warum sie gestresst sind. „Ein bisschen Seelsorger sind wir auch“, sagt Stickeler.

    Anwendungen auch für Männer

    Zehn bis fünfzehn Minuten Zeit hat sie in der Regel zwischen den Behandlungen, um sich für den nächsten Gast zu sammeln und sich mit ihren Kolleginnen abzustimmen. Das Team ist nicht nur für die Behandlungen selbst zuständig, sondern auch für die Koordination der Termine, Beratungen vor der Buchung und dafür, dass der hoteleigene Sauna-Bereich in Schuss ist: Handtücher auswechseln, Decken falten, Geschirr abräumen, Wasser und Tee nachfüllen.

    Mit ihrer Jobwahl ist Stickeler rundum zufrieden, auch wenn es natürlich den ein oder anderen stressigen Moment gibt und sie fast immer samstags und manchmal sonntags ran muss. Am meisten freut sie sich, wenn ein Gast sich von ihr schminken lässt, Make-ups sind im Wellnesshotel seltener gefragt. Der typische Gast, der Anwendungen bei ihr bucht, ist eine Frau mittleren Alters, die sich Verwöhntage mit ihren Freundinnen gönnt. Aber auch Männer kommen zur Behandlung, für sie bietet das Hotel spezielle Behandlungen an – bei der Gesichtsbehandlung schlafen die Herren gerne mal ein, verrät Stickeler. Das Schnarchen darf sie wohl als Zeichen für erfolgreiche Arbeit werten.

    >> DREIJÄHRIGE AUSBILDUNG

    Ihre dreijährige Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin hat Franziska Stickeler bei der TÜV-Rheinland-Schule in Siegen absolviert.


  • Ausbildungsinhalte sind dabei unter anderem Gesundheitslehre, kosmetische Behandlungsmethoden, Rohstoffe und Produkte sowie Gerätetechnik.

  • Zulassungsvoraussetzung ist die Fachoberschulreife.

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