Schmallenberg. . Der wildernde Hund soll kurz nach der Fangaktion gestorben sein. Beteiligte liefern unterschiedliche Geschichten und streiten jetzt auch um Geld.

  • Der wildernde Hund soll kurz nach der Fangaktion bei Bracht gestorben sein
  • Die Beteiligten liefern dazu aber unterschiedliche Geschichten
  • Tierschützer und Narkose-Experte streiten jetzt um 1500 Euro

Mindestens anderthalb Jahre lang streift ein wildernder Hund durch Schmallenberger Wälder. Kurz bevor er erschossen werden soll, vernetzen sich Tierschützer aus ganz Deutschland und fangen ihn ein – jetzt liefern sie sich untereinander einen erbitterten Streit. Und das Schicksal des Hunds „Ghost“ bleibt unklar.

Im September hatten die Tierschützer nach mehreren Versuchen Erfolg: Mit Hilfe des Experten Heino Krannich konnten sie den Hund bei Bracht betäuben und ihn abtransportieren. Was an diesem und den darauffolgenden Tagen aber genau geschah, das schildern alle Beteiligten jetzt unterschiedlich – beziehungsweise sie sprechen gar nicht mehr öffentlich darüber.

Nachricht vom Tod des Hundes

Auf Nachfrage dieser Zeitung ist aus Kreisen von beteiligten Schmallenbergern zu hören, dass der Hund schon wenige Tage nach der Aktion auf dem Weg zum Tierarzt gestorben sei. Und zwar an den Folgen eines Unfalls beim Einfangen: Das betäubte Tier sei heruntergefallen und habe innere Verletzungen davongetragen.

„Er ist angeblich verstorben“, sagt Heino Krannich dazu. Er hatte den Hund im Auftrag der Tierschützer mit einem Narkosegewehr betäubt. Er hätte Ghost gerne auch direkt vor Ort tierärztlich untersuchen lassen, sagt er, aber der Hund sei sofort von Helfern abtransportiert worden.

Tier war schon alt und auch verletzt

Als Krannich sich dann später nach dem Hund erkundigt habe, habe man ihm mitgeteilt, dass er verstorben sei. Das glaube er selbst aber nicht. Genau wissen muss es eigentlich Tierschützerin Christel Feltens vom Verein „Home for Strays“, sie hatte Ghost zu sich genommen. Für Nachfragen zum Thema stand sie uns telefonisch jetzt aber nicht mehr zur Verfügung.

Zunächst war von allen Beteiligten zu hören gewesen, dass Ghost bereits ein älterer Hund war. Er soll eine Verletzung am Maul und eine kupierte, also gekürzte, Rute gehabt haben. „Es war alles nichts Lebensbedrohliches“, sagt Krannich. Bei sich sieht er keine Fehler. „Ich hole jeden Hund nach der Narkose sofort zurück, er bekommt ein Herz-Kreislauf-Mittel und wird wach“, sagt er. „Nach vier Tagen stirbt ein Hund nicht an einer Narkose, das ist Quatsch.“

Offene Rechnung für Narkose

Ob und woran Ghost tatsächlich gestorben ist, ob einem der Beteiligten ein Fehler zuzuschreiben ist, bleibt unklar. In jedem Fall streitet sich Krannich mit den Tierschützern jetzt auch ums Geld. Rund 1500 Euro fordert er nach eigener Aussage für die Aktion von ihnen und mittlerweile habe er auch rechtliche Schritte eingeleitet, weil sie seine Rechnung nicht bezahlt hätten.

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