Menden. . Die Mendener werden im neuen Bundestag durch zwei Frauen vertreten: Die bisherige SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag (SPD) hat mit einem hauchdünnen Vorsprung erneut ein Direktmandat geholt. Doch auch CDU-Frau Christel Voßbeck-Kayser zieht über die Liste in den Bundestag ein.
Die Mendener werden im neuen Bundestag durch zwei Frauen vertreten: Die bisherige SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag (SPD hat mit einem hauchdünnen Vorsprung bei den Erststimmen im Wahlkreis Märkischer Kreis II erneut ein Direktmandat geholt.
Mitbewerberin Christel-Voßbeck-Kayser zieht wegen des guten Abschneidens der CDU über die nordrhein-westfälische Landesliste aber ebenfalls in den Bundestag ein. So zumindest war der Stand der Dinge in der Nacht bei Redaktionsschluss.
Der Wahlabend war für Dagmar Freitag eine Zeit des Zitterns und Bangens, auf die sie ihren eigenen Worten zufolge liebend gern verzichtet hätte. Drei Stunden lang gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihr und Christel Voßbeck-Kayser. Mal hatte die eine die Nase vorn, mal die andere, und zeitweise lagen sie nur zwei Erststimmen oder 0,01 Prozentpunkte auseinander. „Spannend wie ein Tatort“, beschrieb es Voßbeck-Kayser. Die Entscheidung fiel in den letzten beiden Wahlbezirken in Iserlohn. Eine Stunde lang wurde dort ausgezählt, bis um 21.36 Uhr feststand, dass Dagmar Freitag 54 Stimmen vor der CDU-Kandidatin lag.
Bei Zweitstimmen liegt CDU deutlich vor SPD
Zum Feiern war Dagmar Freitag anschließend kaum zumute. „Dieser Abend hat Spuren hinterlassen“, sagte sie. Dass sie den Wahlkreis trotz des Rückenwinds für die CDU geholt habe und erneut deutlich mehr Erststimmen bekam als ihre Partei, die SPD, Zweitstimmen, erfülle sie aber mit Genugtuung.
Christel Voßbeck-Kayser hingegen konnte die knappe Niederlage gut verschmerzen. Ihr Listenplatz 34 wird wohl reichen, um sie ebenfalls als Abgeordnete nach Berlin zu bringen. Dass sie bei den Erststimmen nur knapp die Unterlegene war, sei „ein guter Erfolg gegen die etablierte Amtsinhaberin“.
Bei den Zweitstimmen lag die CDU im Wahlkreis deutlich vor der SPD (41,47 zu 32,26 Prozent). Einen ähnlichen Abstand bescherten auch die Mendener Wähler den großen Parteien (44,88 zu 29,37 Prozent). Die CDU legte damit bei den Zweitstimmen wie im gesamten Bundesgebiet enorm zu – ein Plus von 7,92 Prozentpunkten.
Mendener Wähler strafen auch FDP ab
Parallel dazu straften die Mendener Wähler die FDP ab: Nur noch 4,92 Prozent machten ihr Kreuz bei den Liberalen, das entspricht einem Einbruch von 12,12 Prozentpunkten. Die FDP wurde sogar von der AfD überholt, die 4,86 Prozent holte.
Nach Ansicht des Mendener FDP-Vorsitzenden Sebastian Kraatz konnten sich die Liberalen in der Hönnestadt dem Niedergang der Bundes-FDP nicht entziehen. „Die Menschen waren enttäuscht von der FDP“, sagte Kraatz, diese Stimmung habe er bereits im Wahlkampf mitbekommen. Er glaubt allerdings, dass die Wähler zwischen Bundespolitik und Lokalpolitik unterscheiden können. Für die Mendener Liberalen wird es seiner Ansicht nach „bei der Kommunalwahl anders“ aussehen. Seiner Partei empfiehlt er eine Erneuerung von „oben nach unten“. Kraatz: „Philipp Rösler hätte schon am Sonntagabend zurücktreten sollen“.