Menden. . Die Stadt will die Ratsmitglieder mit 60 Tablet-Computern ausrüsten und auf diese Weise mehrere zehntausend Euro Druckkosten pro Jahr für Papierunterlagen sparen. In einer Testphase sollen zunächst zwölf „Freiwillige“ mit den Tablet ausgestattet werden.

Der Vorschlag landet unter dem Stichwort „elektronische Ratsarbeit“ nächste Woche im Haupt- und Finanzausschuss. Und so rechnet die Verwaltung:
Bisher werden pro Jahr 700 Unterlagen für 90 Rats- und Ausschuss-Sitzungen gedruckt. Das sind etwa 800 000 Seiten Papier. Die Druckkosten liegen bei 48 000 Euro jährlich.
80 Prozent dieser Papierunterlagen sind für die Ratsmitglieder bestimmt. Wenn diese Unterlagen also nicht mehr erstellt werden müssten, würde die Stadt anteilig 38 400 Euro pro Jahr sparen.
Für die Anschaffung der Tablet-Computer plant die Verwaltung einmalig 43 187,50 Euro ein. Darin enthalten sind die Kaufpreise für 60 Tablets des Typs Apple iPad 3, Lizenzkosten für die Software „Mandatos“ sowie die technische Installation der Geräte.

Bevor alle Ratsmitglieder von papiernen auf digitale Unterlagen umsteigen, soll die „elektronische Ratsarbeit“ jedoch ein Jahr lang mit 12 Politikern getestet werden. Für diesen Test möchte die Verwaltung vom Haupt- und Finanzausschuss grünes Licht bekommen.

Weil die Stadt die Computer und die Software kaufen würde, sollen die Geräte Eigentum der Stadt bleiben und nicht in das Privateigentum der Ratsmitglieder übergehen. Mehr noch: Eine private Nutzung soll nicht gestattet sein. Diese Regelung müssten die Politiker auch in einer Benutzerverpflichtung unterschreiben. Damit die Testpolitiker die Tablets korrekt bedienen können, sollen sie eine Schulung bekommen. Im Ratssaal würden sich die Tablet-PC dann ins städtische WLAN-Netz einwählen.

Mit dieser Umstellung von dicken Papierordnern auf digitale Endgeräte würden Verwaltung und Rat einen bereits begonnenen Weg konsequent fortsetzen. Denn schon jetzt stehen die Ratsunterlagen in digitaler Form im Internet zur Verfügung. Sowohl Ratsmitglieder als auch interessierte Bürger können die Unterlagen auf der Homepage der Stadt einsehen. Die Sitzungsunterlagen werden aber immer noch in einfacher Ausfertigung gedruckt. „Weiteres Einsparpotenzial lässt sich daher nur noch im konsequenten Verzicht auf die Papierproduktion erkennen“, begründet Alfred Schmidt von der Verwaltungsabteilung „Zentraler Service“ den neuen Vorstoß.