Lendringsen. . Es ist eine Erfolgsgeschichte, die mit einem kleinen Internetshop begann und die nun fortgesetzt wird mit dem Umzug in ein großes Ladenlokal auf dem Bahnhofsgelände. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Sandra Leifer, die sich mit dem Verkauf von Outdoor-Kleidung ihren persönlichen Traum erfüllt.
Seit zehn Jahren gibt es inzwischen den Outdoor-Laden „Querweltein“. Damals hieß er allerdings noch „Wildwasserladen“ und war ein reiner Internetshop. Sandra Leifer muss selbst lachen, wenn sie an die Anfänge denkt: „Mein Mann und ein Freund hatten eines abends in der Sauna diese Geschäftsidee.“ Ihr Mann Markus Leifer bestätigt: „Wir wollten mal etwas anderes ausprobieren, als jeden Tag nur im Büro zu sitzen.“ Die Idee war, quasi als Hobby und kleine Nebentätigkeit einen Internetshop zu eröffnen. Die Branche war schnell gefunden, da sowohl Sandra als auch Markus Leifer leidenschaftlich gerne wandern. Das Ergebnis war der 2003 gegründete „Wildwasserladen“. Dafür baute das Ehepaar Leifer extra sein Haus um. Im Keller entstanden ein Lagerraum und ein kleines Büro.
Dritter Platz für Querweltein
Ihren Job als Intensivkrankenschwester hatte Sandra Leifer aufgegeben, als sie Mutter wurde. Um so lieber nahm sie die Herausforderung an, bei ihrem Mann als Angestellte einzusteigen. „Ich habe mir gedacht: Mal gucken, was passiert“, erzählt die Mendenerin. Und Folgendes ist passiert: Aus dem Hobby wurde bald ein Vollzeitjob. Der Laden wurde immer bekannter und die Bestellungen stapelten sich. „Morgens habe ich die E-Mails abgerufen, mittags die Sendungen organisiert und nachmittags Beratungen per E-Mail vorgenommen“, berichtet Sandra Leifer von ihrem damaligen Tagesablauf.
Besonders gerne erinnert sie sich an ein Ereignis: Ende des Jahres 2004 erschien in der Zeitschrift „Outdoor“, der größten Outdoor-Zeitschrift in Deutschland, ein Artikel über Internetläden. „Querweltwein“ belegte in diesem Vergleich den dritten Platz – hinter zwei bekannten Größen der Szene, „Globetrotter“ und „Terrific“. Danach setzte ein richtiger Boom bei den Mendenern ein. Der Artikel hängt heute noch an der Pinnwand im Eingangsbereich des Lendringser Ladens. Auch sorgte der Artikel dafür, dass sie in der Umgebung bekannter wurden. „Außerdem kam immer öfter die Nachfrage: Haben Sie nicht ein Geschäft, wo ich mir das mal angucken kann?“, erinnert sich die Geschäftsfrau. So wagten sie und ihr Mann 2006 den Schritt und eröffneten im Lahrfeld ein Ladenlokal. Aber schon 2007 zogen sie nach Lendringsen, da die Nachfrage so groß und das Lokal zu klein war. Noch bis Dezember bleibt die Mendenerin in Lendringsen, bevor der Umzug in die Innenstadt folgt.
Große Online-Konkurrenz durch Zalando oder Amazon
Wenn sie zurückblickt, ist sie sich sicher: „Ich würde es immer wieder so machen.“ Den Erfolg erklärt sie ganz einfach: Ein guter Internetauftritt und ein guter Service waren das Grundgerüst. Den Onlineshop gibt es allerdings schon länger nicht mehr.
2009 hat das Ehepaar den Online-Verkauf eingestellt. In Zeiten von Versandläden wie Zalando und Amazon würde es sich gar nicht mehr lohnen. „Auf diesen Preiskampf habe ich keine Lust“, meint Sandra Leifer. „Um da mitzuhalten, müssten wir auf Quantität setzen, aber uns kommt es auf Qualität an.“