Menden. .

Die Abwehrkämpfe gegen einzelne Punkte des Sparpaketes nehmen Formen an. Eltern machen bereits mobil gegen die Schließung der Grundschulen in Hüingsen und Schwitten. Und gegen Einschnitte bei der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft WSG kündigen Teile der Politik sowie der zuständige Aufsichtsrat Widerstand an.

So hat das Aufsichtsgremium bereits einstimmig den Appell auf den Weg gebracht, die WSG unbedingt als eigenständige Gesellschaft zu erhalten. Statt sie durch Einsparungen zu schwächen, müsse die WSG eher noch gestärkt werden, heißt es in einer Stellungnahme an den Stadtrat. Für kommenden Freitag hat die Aufsichtsratsvorsitzende Annette Rossin-Kehne (CDU) zudem eine Sondersitzung zu den Sparvorschlägen einberufen.

Der Betriebskostenzuschuss an die WSG soll laut Sparkonzept in den kommenden Jahren um 100.000 Euro auf 190.000 Euro pro Jahr eingedampft werden. „Großes Entsetzen“ habe dieser Vorschlag im Aufsichtsrat ausgelöst, berichtet Rossin-Kehne. Der Aufsichtsrat befürchtet, dass die WSG sich unter diesen finanziellen Rahmenbedingungen nicht mehr ausreichend um die Neuansiedlung von Unternehmen und um die Bestandspflege bereits bestehender Betriebe kümmern kann. Das könnte schlimmstenfalls zu rückläufigen Steuereinnahmen der Stadt führen. „Das wäre fatal“, sagt Rossin-Kehne. In seiner Stellungnahme an den Stadtrat warnt der Aufsichtsrat vor einer Insolvenz der WSG infolge der Einschnitte.

Kaum weniger kritisch sieht Stefan Weige (FDP) Einsparungen bei der WSG: „Kaum nachvollziehbar, dass ein Sparkonzept den Wegfall einer Einrichtung beinhaltet, die gerade dafür geschaffen wurde, um eben diese Einnahmen zu erhöhen“, urteilt er.

Von einem „Ausbluten auf Zeit“ spricht auch Norman Böhme (UWG). Wer 100.000 Euro Betriebskostenzuschuss zur WSG einsparen wolle, „kann die WSG auch sofort ganz schließen“, findet Norman Böhme.

Auch Wirtschaftsverbände wie der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) beobachtet die Diskussion über die Zukunft der WSG aufmerksam.