Menden/Arnsberg. .

Der Angeklagte sei mit einer Riesen-Geschwindigkeit in den Festzug gerast - das ist am Mittwochmorgen die übereinstimmende Aussage der Zeugen bei der Prozessfortsetzung zum Mendener Schützenfestunglücks.

Zweiter Prozesstag im Fall des Mendener Schützenfestunglücks: Die Zeugen sagen übereinstimmend, der Angeklagte sei mit hoher Geschwindigkeit in den Festzug gerast.

Nach der Aussage des 80-jährigen Angeklagten, seiner Tochter und seines Schwiegersohns werden nun Zeugen gehört, die an jenem 19. Juli 2009 direkt am Unglücksort waren. Zwei Zeuginnen, die ebenfalls in der Fahrzeugreihe standen, aus der der Rentner ausgeschert war, wurden ebenso gehört wie bislang drei Zeugen, die sich den Festzug angeschaut hatten. Mit ihrer Hilfe sollen die entscheidenden Sekunden des Unglücks geklärt werden, bei dem drei Menschen getötet und viele zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden.

Unklar, ob Unglücksfahrer gehupt hat

Der 80-jährige Angeklagte hatte am ersten Verhandlungstag gesagt, dass er an diese entscheidenden Sekunden nach dem Ausscheren aus der Fahrzeugreihe am Schwitter Weg keine Erinnerung habe. Die Zeugen haben am Mittwochmorgen übereinstimmend berichtet, dass der Rentner unvermittelt aus der Schlange hinter einem Rettungswagen, der den Festzug absichern sollte, ausgeschert sei - und das mit einer hohen Geschwindigkeit. Von “gerast” bis zu ”mit einem Affenzahn” reichen die Beschreibungen.

Eindrücklich haben die Zeugen beschrieben, wie sie dann einen Knall gehört und Menschen durch die Luft hatten fliegen sehen. Unklar bleibt indes, ob der Unglücksfahrer auch gehupt hatte. Dies haben bislang zwei von insgesamt sechs Zeugen des Festzugs ausgesagt, die andere Zeugen konnten dies weder bestätigen noch verneinen.

Die tragische Unglücksfahrt war geendet, als der 80-Jährige mit seinem A-Mercedes-Klasse in ein Polizeiauto gerast war.