Menden. Nach dem schweren Unfall beim Schützenfest in Menden mit zwei Toten und 51 Verletzten dauern die Ermittlungen zur Ursache an. Der 79-jährige mutmaßliche Unfallfahrer verweigert die Aussage. Der Mann lässt sich von einem Anwalt vertreten.
Der Rentner, der am Sonntag mit seinem Wagen in den Schützenfestzug gefahren war, war bei dem Unglück ebenfalls verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr hat sich der Zustand der Verletzten mittlerweile stabilisiert, so dass die Polizei mit ihm sprechen konnte.
Man ermittle sowohl wegen einer technischen Ursache als auch eines möglichen Schwächeanfalls des Autofahrers, sagte der Polizeisprecher. Eine vorsätzliche Tat wird nach jetzigem Stand ausgeschlossen. Die Anhörung der Zeugen soll weitergehen. Eine Auswertung der Spuren könne noch Wochen dauern, so der Polizeisprecher.
Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden
Nach Polizeiangaben war der 79-Jährige mit seinem Pkw in der Fahrzeugschlange hinter dem Schützenumzug unterwegs gewesen. Plötzlich sei er nach links ausgeschert, an dem sichernden Fahrzeug vorbeigefahren und in den Umzug gerast. Danach fuhr das Fahrzeug weiter und kollidierte mit einem Absicherungsfahrzeug der Polizei und einem abgestellten Auto einen Zuschauers. Der Zwischenfall sorgte für einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Die Betroffenen werden von Notfallseelsorgern betreut.
Das Schützenfest der St. Hubertus Schützenbruderschaft, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag beging, war am Sonntag nach dem Unfall abgebrochen worden. Am Montag sollte um 18 Uhr in der Walburgiskirche eine Andacht stattfinden.
Nach Angaben des Mendener Bürgermeisters Rudolf Josef Düppe steht die Stadt nach dem Zwischenfall unter Schock. «Damit hat keiner gerechnet. Wir haben 15 Schützenvereine hier in der Stadt. Da ist der Umzug stets ein Höhepunkt der Feiern», sagte er. Wegen des Zwischenfalls sei nun Trauerbeflaggung vor öffentlichen Gebäuden angeordnet worden. (ddp)