Menden. Nach dem Ärger um hohe Wiesen auf städtischen Spielplätzen: Dürfen Bürger einfach selbst mähen? Wir haben bei der Stadt nachgefragt.

Wucherndes Grün auf Spielplätzen beschäftigt derzeit viele Mendenerinnen und Mendener. Nachdem die WP über Spielplätze berichtet hat, auf denen das Gras zurzeit einen halben Meter hoch wächst, kam der Vorschlag auf, dass Menschen, die das stört, doch einfach selbst tätig werden könnten. Diskutiert wurde darüber auch im sozialen Netzwerk Facebook. Aber ist das überhaupt erlaubt? Die WP hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt.

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Ursprünglich ging es um einen Spielplatz im Lahrfeld und einen Spielplatz auf der Platte Heide. Hier hatten Leser unabhängig voneinander darauf hingewiesen, dass die Wiesen auf den Spielplätzen zum Teil derart hoch seien, dass kleinere Kinder sich den Weg zu den Spielgeräten fast „bahnen“ müssen. Es gab auch die Sorge, dass Kinder beim Weg durch das Gras von Zecken gebissen werden könnten. Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg hatte erläutert, dass der Mendener Baubetrieb (MBB) hierfür eigentlich zuständig sei, das Ganze aber eine Frage der „personellen Ressourcen“ sei.

Auf dem Spielplatz an der Ecke Danzigstraße/Manöverweg auf der Platte Heide wuchert das Gras. Ein Leser hat sich deswegen an die WP gewandt.
Auf dem Spielplatz an der Ecke Danzigstraße/Manöverweg auf der Platte Heide wuchert das Gras. Ein Leser hat sich deswegen an die WP gewandt. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Wenn Bürgerinnen und Bürger nun die personellen Ressourcen der Stadt aufbessern möchten, indem sie ehrenamtlich den Rasen oder andere städtische Grünflächen bearbeiten, ist das keine gute Idee. „Das Mähen des Rasens auf Spiel- und Bolzplätzen ist eine Pflichtaufgabe des MBB, sprich Bürgerinnen und Bürger können diese nicht übernehmen“, erklärt Vanessa Wittenburg. Zum einen gebe es ja auch Flächen, auf denen absichtlich nicht gemäht werde – Stichwort Blühwiese. Und zum anderen würde die Koordinierung privater Tätigkeiten zu vielerlei Problemen führen. „Es bräuchte in jedem Fall eine Art Vertrag, in dem feste Absprachen getroffen werden, wann und wie gemäht werden muss“, sagt Vanessa Wittenburg. „Andernfalls ist es für die Kollegen des MBB nur schwer nachzuvollziehen, wo bereits gemäht worden ist und wo nicht.“

Ebenso müsste geklärt werden, wo etwa Grünschnitt entsorgt wird, da wir hier ja von teilweise sehr großen Flächen sprechen.
Vanessa Wittenburg - Sprecherin der Stadt Menden

Zudem gelten gewisse Standards – etwa wie kurz darf das Gras gemäht werden oder wie viel darf von einer Hecke abgeschnitten werden? „Ebenso müsste geklärt werden, wo etwa Grünschnitt entsorgt wird, da wir hier ja von teilweise sehr großen Flächen sprechen“, erklärt Vanessa Wittenburg.

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„Dass Bürgerinnen und Bürger die Flächen selbst mähen beziehungsweise pflegen, ist zwar eine sehr schöne Idee, in der Praxis aber nicht so einfach umzusetzen und mit viel Koordinierungsaufwand verbunden.“ Hinzu komme: „Anfragen, wie sie in den Facebook-Kommentaren zu finden waren, hat es bei der Stadt Menden bislang auch noch nicht gegeben.“