Menden. Schulausschuss berät erneut über Zahl der Eingangsklassen. Der Beschluss aus dem Dezember soll wieder einkassiert werden.

Der Schulausschuss und der Rat werden erneut über die Verteilung der Eingangsklassen an den Grundschulen in Menden beraten. Ein bereits am 12. Dezember gefasster Beschluss soll in den Sitzungen am 28. Mai (Schulausschuss) und 25. Juni (Rat) wieder einkassiert werden. Das ist insofern besonders bedeutsam, weil der erste Beschluss in geheimer Abstimmung fiel. CDU, SPD und AfD profitierten damals davon, dass es in ihren Reihen keine Abweichler gab. Am Ende einer intensiven Diskussion stand die Josefschule Menden als der große Verlierer da. Sie sollte eine Eingangsklasse weniger bilden können, die Bischof-von-Ketteler-Schule Lendringsen dafür eine mehr.

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Nun soll laut Vorschlag der Stadtverwaltung eine Rolle rückwärts gemacht werden. Der umstrittene Beschluss soll zurückgenommen werden und eine Neuverteilung der Eingangsklassen erfolgen. Die Freude wäre – folgt die Politik dem Vorschlag – an der Josefschule Menden besonders groß. Denn die käme doch noch zu ihren drei Eingangsklassen – und das nicht mal auf Kosten der Bischof-von-Ketteler-Schule Lendringsen, denn der sollen wie bislang vier Eingangsklassen zugestanden werden. Gekürzt würde stattdessen auf der Platte Heide: Die Bodelschwinghschule soll nach der Trennung von der Anne-Frank-Schule zwei statt bislang geplanter drei Züge erhalten.

Die geplanten Eingangsklassen (in Klammern die Veränderung zum bestehenden Beschluss)

  • Albert-Schweitzer-Schule Lahrfeld (mit Teilstandort Schwitten): 5 (+/- 0)
  • Josefschule Menden: 3 (+1)
  • Anne-Frank-Schule: 2 (+/-0)
  • Bodelschwinghschule: 2 (-1)
  • Josefschule Lendringsen: 2 (+/-0)
  • Bischof-von-Ketteler-Schule (mit Teilstandort Hüingsen): 4 (0)
  • Nikolaus-Groß-Schule Bösperde: 3 (3)

Zur erneuten Beratung kommt es nach einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Menden Innovativ. Zuvor waren die schulpolitischen Sprecher aller Fraktionen über die aktuellen Anmeldezahlen informiert worden. Ergebnis: Nicht an allen Schulstandorten ist die Eingangsklassenbildung so möglich, wie es bislang geplant war.

So liegen für die Bodelschwinghschule Platte Heide insgesamt 46 Anmeldungen vor. Hinzu kommen vier Schülerinnen und Schüler, die die Klasse 1 wiederholen werden. Das Schulgesetz NRW sieht vor, dass bei 30 bis 56 Anmeldungen zwei Eingangsklassen vorgeschrieben sind. Die Politik würde also geltendes Recht umsetzen.

Gegensätzlich ist die Situation an der Albert-Schweitzer-Schule Lahrfeld (mit Teilstandort Schwitten) und der Josefschule Menden. Dort lägen die Klassengrößen nach derzeitigem Anmeldungsstand zwischen 26 und 31 Schülerinnen und Schülern. Beide Schulen sind damit am Limit und könnten keine weiteren Kinder mehr aufnehmen. Die Bildung einer weiteren Eingangsklasse an der Josefschule könnte das Problem beheben, weil mit weiteren Bedarfen zu rechnen ist.

Keine Option ist aus Sicht der Stadtverwaltung der Verzicht auf eine 21. Eingangsklasse, indem das Minus der Bodelschwinghschule nicht an anderer Stelle kompensiert würde. Das, so heißt es in der Beschlussvorlage für die Politik, „würde stadtweit für einen Zeitraum von mindestens vier Schuljahren zu größeren Schulklassen führen, da die im Innenstadtbereich fehlenden Schulplätze durch andere Grundschulen im Stadtgebiet (...) kompensiert werden müssten“. Das wäre sicher auch nicht Wunsch der Eltern, denn für die betroffenen Kinder entstünden zudem möglicherweise deutlich längere Schulwege.