Menden. Parzellen-Besitzer müssen illegal errichtete Bauten wie Schuppen entfernen. Dann bekommen sie von der Stadt eine zweite Chance.

Für jeden Besitzer ist eine Kleingarten-Parzelle nicht nur eine Möglichkeit, dort Obst und Gemüse anzubauen, sie ist auch ein Wohlfühlort – ein Kleinod mitten im Grünen. Und nicht zuletzt ermöglicht sie soziale Kontakte. Genau das war der Gedanke, als der Interkulturelle Garten an der Carl-Schmöle-Straße errichtet wurde, eine Idee des damaligen Integrationsbeauftragten Rüdiger Midasch.

Bei Vollversammlung feste Vereinbarungen getroffen

Nun aber steht das Projekt vor dem Aus. In der Vergangenheit haben sich mehrere Besitzer von Parzellen nicht an geltende Regeln gehalten. Illegal wurden Gebäude wie Schuppen errichtet, der Bach angestaut und Wasser entnommen. „Das war kein Zustand mehr, den wir dulden wollten“, erklärte Boie Peters, der jetzt Integrationsbeauftragter der Stadt Menden ist, im Integrationsrat. Es habe am 26. März eine gut besuchte Vollversammlung gegeben, bei der feste Absprachen getroffen worden seien, am 13. April folgte eine große Aufräumaktion. „Wir haben uns entschlossen, den Besitzern eine zweite Chance zu geben“, so Peters.

Ein Schild weist in mehreren Sprachen darauf hin, dass es verboten ist, den Bach anzustauen.
Ein Schild weist in mehreren Sprachen darauf hin, dass es verboten ist, den Bach anzustauen. © WP | Dirk Becker

Noch allerdings ist er nicht zufrieden: „Es gibt immer noch Bauten, die entfernt werden müssen.“ Das könne bei einer weiteren Aufräumaktion geschehen. Passiert das nicht, werde die Stadt Menden den Interkulturellen Garten zum Jahresende komplett schließen. Peters macht keinen Hehl daraus, dass er das bedauern würde. Auf dem Nachbargrundstück des Interkulturellen Gartens sollen bekanntlich Wohncontainer für Geflüchtete aufgestellt werden.