Menden. Bei der Gestaltung der Fläche für Wohncontainer gibt es ein Problem. Die Container kommen, sind aber vorerst noch nicht nutzbar.

Die Stadt Menden bereitet sich auf viele neue Flüchtlinge vor, steht aber vor großen Herausforderungen. Das erklärte Uli Menge, Abteilungsleiter Schule, Sport und Soziales im Rathaus, jetzt im Integrationsrat. „Ich will die Situation nicht dramatisieren, aber muss schon sagen, was uns erwartet“, leitete er ein, um dann konkreter zu werden. Die Herausforderungen für die Stadt – das wurde deutlich – sind groß, denn Menden gehen die Plätze aus.

Ich will die Situation nicht dramatisieren, aber muss schon sagen, was uns erwartet.
Uli Menge - Abteilungsleiter Schule, Sport und Soziales

„Wir gehen davon aus, dass bis Ende Mai 25 Zuweisungen erfolgen“, erläuterte Menge. 25 Menschen, für die die Stadt Menden Unterbringungsmöglichkeiten braucht. In den beiden Häusern an der Bischof-Henninghaus-Straße gibt es nur noch 13 freie Plätze. Am Steinhauser Weg, wo nur obdachlose Männer untergebracht werden können, gibt es noch fünf freie Plätze. Heißt: Für die angekündigten 25 Menschen hat die Stadt Menden eigentlich kein Kontingent mehr. Uli Menge hat mit den drei Wohnungsgesellschaften gesprochen und zumindest kurzfristig eine Lösung erreicht. „Die GBS stellt uns fünf Wohnungen zur Verfügung, die LEG eine und die Gewoge drei“, kündigte er an.

Wohncontainer sollen 72 neue Plätze bringen

Allerdings rechnet die Stadtverwaltung mit weiteren Zuweisungen und Menschen, denen sie Wohnungen zur Verfügung stellen muss. Eine Lösung könnten die Wohncontainer sein, deren Anschaffung beschlossen ist und die auf einem Grundstück an der Kreuzung Franz-Kissing-Straße/Carl-Schmöle-Straße insgesamt 72 neue Plätze bringen. Die Fläche wird dafür aktuell vorbereitet. Am 23. Mai, so Menge, sollen die ersten fünf Container kommen, am 6. Juni fünf weitere. Zu beziehen seien sie dann aber noch nicht, denn sie müssten noch eingerichtet werden.

Es gibt aber ein weiteres Problem. Um sie an das Stromnetz anschließen zu können, muss eine Trafostation her. Das, so Menge, hätten die Stadtwerke Menden erklärt. Deren Pressesprecher Josef Guthoff bestätigt das. Weil die Container auch über das Stromnetz beheizt würden, sei eine besonders große Leistung von 270 Kilowatt erforderlich. Deshalb brauche es die Trafostation. „Trafostationen haben in der Regel eine Lieferzeit von über 50 Wochen“, erklärt Guthoff. Es sei aber gemeinsam mit der Stadt eine kreative Lösung gefunden worden. „Trafostationen kann man auch mieten. Wir haben einen entsprechenden Kontakt vermittelt“, so Guthoff.

„Avisiert ist ein Bezug Anfang Juli. Wir gehen davon aus, dass wir diesen Termin einhalten können“, kündigt Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg an. Bis zu diesem Termin muss die Stadt Menden improvisieren, um Bedarfe zu erfüllen. „Wenn wir die 72 neuen Plätze haben, können wir erstmal durchatmen“, fiebert Menge dem Bezug der Wohncontainer entgegen.