Menden. Nur noch bis 28. Mai Anlaufstelle für Briefe und Pakete. Die Bank steht noch auf der Kippe: Gespräche mit Gewerkschaftern laufen.
Die Postbank-Filiale an der Walramstraße in Menden wird ab 28. Mai keine Postdienstleistungen mehr anbieten. Das bestätigte ein Sprecher der Postbank auf Anfrage der WP. Die Filiale mit dem Angebot der Bankdienstleistungen der Postbank bleibe aber geöffnet – vorläufig. Denn: „Ob die Filiale künftig ohne die Postdienstleistungen fortgeführt wird, ist noch nicht abschließend entschieden“, erklärte der Sprecher weiter. Dazu fänden derzeit Gespräche mit Arbeitnehmervertretern statt. Im Klartext: Es könnte sein, dass das Post-Logo an der Walramstraße gegnüber von Rewe Drath ganz verschwindet.
Anlaufstelle für Postkunden künftig an der Unnaer Straße neben Wette
Die Post- und Paketdienstleistungen könnten die Kundinnen und Kunden auch nach dem 28. Mai wie gewohnt nutzen. Dafür stehe die Partnerfiliale der Deutschen Post an der Unnaer Straße 8 (neben Wette) von Montag bis Freitag in der Zeit von 8.30 bis 17 Uhr und samstags von 8.30 bis 13 Uhr bereit. Die Kundinnen und Kunden würden darüber durch Plakate und Handzettel in der Filiale informiert.
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Postbank: Kunden nutzen mehr Online-Angebote, Filialen weniger nachgefragt
Die Veränderungen auch in Menden gehen zurück auf ein neues Filialkonzept der Postbank. „Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden“, erklärt der Sprecher. Dieser Trend habe sich mit der Corona-Pandemie nochmals verstärkt. „Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Das gilt sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten, oder ergänzende digitale Angebote wie die virtuelle Verbindung zu unseren Beraterinnen und Beratern.“ Deswegen seien die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachgefragt.
Postbank will „Mobile First“: Persönliche Gespräche künftig in Regional-Centern
Die Postbank werde dieser Entwicklung in Zukunft noch stärker entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren. Dafür wolle man in den kommenden Jahren ein vollständig digitales Produkt- und Serviceangebot schaffen. Die Postbank soll demnach mittelfristig zu einer „Mobile-First“-Bank werden. Ihren Kundinnen und Kunden wolle sie alle Produkte und Services über Mobiltelefon und Tablet anbieten. Die persönliche Beratung soll über ein gestrafftes Filialnetz erfolgen. Zur Stärkung dieser Direktberatung soll das Konzept von „Regionalen Beratungscentern“ weiter entwickelt werden.
Filialnetz wird von heute 550 auf unter 300 Standorte ausgedünnt: Ist Menden dabei?
Das Filialnetz werde gleichwohl ausgedünnt, von heute noch 550 auf rund 300 bis Mitte 2026. Nur noch an 200 dieser Standorte sollen im Rahmen des Kooperationsvertrages mit der Deutschen Post weiter Post- und Paketdienstleistungen angeboten werden. „Post und Postbank sind ja seit 20 Jahren völlig getrennte Unternehmen“, stellte der Sprecher fest. An weiteren 100 reinen Postbank-Filialen will man Kundinnen und Kunden dann zu Bankdienstleistungen persönlich vor Ort beraten.
Ergebnis für Menden steht noch nicht fest: Gespräche laufen gerade
Die Deutsche Post werde ihren Kundinnen und Kunden aber auch an allen Standorten, die dafür künftig keine Postbank-Filiale mehr zur Verfügung haben, Postdienstleistungen in deren Nähe anbieten. Ob auch Menden die Postbank-Filiale verliert, könne noch nicht gesagt werden, da die Runden mit den Arbeitnehmervertretern „zu den damit verbundenen Maßnahmen“ gerade liefen. „In diesen Gesprächen werden auch die endgültigen Standorte festgelegt. Deshalb könne die Pressestelle hier noch nicht konkreter werden.