Menden. Seit Monaten ist es immer wieder Thema in Politik und Verwaltung: Schulwegsicherheit. Nun könnten Veränderungen vor den Schulen eintreten.

Kurz vor halb 8 am Mendener Schulzentrum: Es ist voll. Brechend voll. Die Autos reihen sich Stoßstange an Stoßstange. Die Türen klappen auf, Schülerinnen und Schüler springen raus - und flitzen direkt in Richtung Gebäude. Was für Eltern wie Schüler nur einige Sekunden dauert, ist für die Sicherheit vor Ort allerdings ein Bremsklotz. Nun soll die Schulwegsicherung wieder in den Fokus rücken. Was geplant ist.

Problematische Ausgangslage

Dass sich etwas tun muss rund ums Schulzentrum - das haben Realschulleiter Roland Chrzanowski und Gesamtschulleiter Ralf Goldschmidt zuletzt mehrfach deutlich gemacht. Als regelrecht chaotisch werden die Zustände beschrieben - und darunter leide schlussendlich auch die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler. Das ist nun auch ein Grund, warum zumindest rund ums Schulzentrum Elterntaxihaltezonen eingerichtet werden sollen. Doch dabei bleiben zumindest die Überlegungen nicht. Die Verwaltung bringt jetzt auch eine „temporäre Sperrung und die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung am Schulzentrum“ ins Spiel. Doch das dürfte sich letztendlich nicht durchsetzen. Zumindest rät die Straßenverkehrsbehörde von einer Sperrung der Windthorststraße ebenso ab wie von einer Einbahnstraßenregelung - sowohl bergauf als auch bergab - ab.

Allerdings wird es dabei langfristig wohl nicht bleiben. Denn auch die übrigen Schulen im Stadtgebiet sollen auf den Prüfstand. Dazu zählt unter anderem die Nikolaus-Groß-Schule in Bösperde. Ein Pilotprojekt ist dort bereits in vollem Gange. „Um die problematische Bring- und Abholsituation zu verbessern und die Verkehrsströme zu lenken, hat die Verwaltung zwischenzeitlich eine Elterntaxihaltezone auf dem Parkplatz vor der Schützenhalle errichtet“, heißt es dazu in einer Vorlage für den kommenden Mobilitätsausschuss. Derzeit werden die Maßnahmen beobachtet und ausgewertet. Je nachdem könnte das Pilotprojekt zu einer Dauerlösung werden.

Polizei, Ordnungsamt und Co. im Einsatz

Neuen Wind wird es spätestens auch am Bieberberg geben. Denn nach dem Umzug der Josefschule Lendringsen in das ehemalige Hauptschulgebäude soll auch die Verkehrslage vor Ort bewertet werden. Die Josefschule Lendringsen wurde in die Schulwegplanung aufgenommen. Die Schulwegplanung für die Bischof-von-Ketteler-Schule ist für 2024 vorgesehen. Sie ist damit die letzte Grundschule, für die noch eine Schulwegplanung erfolgen muss.

Damit die Maßnahmen der Stadt unterm Strich greifen, da ist man sich verwaltungsintern sicher, bedarf es eines Umdenkens bei den Eltern. Sie müssten „an den einzelnen Schulstandorten darüber informiert werden, welchen großen Nutzen die eingerichtete Elterntaxihaltezone für die Verkehrssicherheit an der Schule hat“. Möglich scheint daher eine Info-Kampagne. Das Ziel ist dabei klar: Jedes Auto, das nicht vor der Schule hält, sorgt für mehr Sicherheit. Eine begleitende Kontrolle mit Ordnungsamt und Polizei sei zudem auch geplant.

Den ersten Aufschlag soll ein politischer Arbeitskreis bilden, der sich mit konkreten Maßnahmen auseinandersetzt.