Menden. Mehr als 22 Jahre Filialdirektor der Märkischen Bank in Menden: Martin Weber will sich weiter in der Hönnestadt engagieren.
Es ist ein ungewohntes Bild an diesem besonderen Abend in der Mendener Filiale der Märkischen Bank. Filialdirektor Martin Weber steht da, eingerahmt von den Bankvorständen Artur Merz und Achim Hahn. Wer einen Blick in das Foto-Archiv der Westfalenpost wirft, der entdeckt Martin Weber auf Gruppenbildern meist ganz am Rand. Seit mehr als 22 Jahren das Gesicht der Märkischen Bank in Menden, zieht es den 64-Jährigen nicht in den Mittelpunkt. „Ich muss nicht immer in der ersten Reihe stehen. Es ging und geht mir stets um die Sache“, sagt der Mann, der mit seiner bescheidenden und zugleich doch anpackenden Art in Menden viel Anerkennung genießt.
Dabei war das für den Banker nicht selbstverständlich, als er zum 1. Juli 2001 Filialdirektor der Märkischen Bank in Menden wurde. „Die Akzeptanz in der Öffentlichkeit, bei der Wirtschaft und bei Kunden musste ich mir als Fröndenberger, der erst 1984 ein ,Mendener‘ wurde, mühsam erarbeiten“, erinnert er sich, als er seine Rede vor knapp 80 Gästen bei seiner Verabschiedung hält. Doch Martin Weber scheute keine Mühen, brachte sich im Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW), in der Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Menden (WSG), der Wirtschaftsinitiative Nordkreis (WIN), dem Gesellschaftsverein Menden und beim Lionsclub Menden ein. Ein Netzwerker par excellence.
Menden darf sich freuen, dass Martin Weber sich auch dann weiter für und in der Hönnestadt engagieren wird, wenn er zum 31. Dezember in den wohlverdienten Ruhestand geht. Am 22. Dezember 2023 wird er letztmalig als Filialdirektor an seinem Schreibtisch im Kompetenz-Center der Märkischen Bank an der Poststraße sitzen. Nach mehr als 22 Jahren in dieser Funktion ist Schluss. „Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich den nächsten Schritt in meinem Leben gehen möchte“, sagt Martin Weber. Mehr Zeit für Familie und Hobbys bleibt ihm. Neben dem Golfsport will er auch wieder öfter als Frühschwimmerseine Bahnen in der Leitmecke ziehen. „Dann kann ich die Gartenarbeit auch mal unter der Woche erledigen“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Mehr Zeit für Hobbys und Enkelin Mia
Vor allem freut sich Martin Weber darüber, dass er viel Zeit mit seiner Enkelin Mia verbringen kann. Am 22. November sind er und seine Ehefrau Birgit erstmals Großeltern geworden. Bei der Abschiedsfeier ist Mia dabei, Martin Weber bietet sich als Babysitter an. Es ist spürbar, dass er sich auf die Zukunft freut.
Doch natürlich geht der Blick an diesem Abend auch zurück. Martin Weber, der 1978 sein Abitur an der Gesamtschule Fröndenberg machte und danach bei der Bundeswehr war, machte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Unna. Danach war er drei Jahre lang Angestellter im Filialbereich. 1986 wechselte er dann zur Commerzbank Unna, wo er bis 1994 Teamleiter im Privatkundengeschäft in Unna, Bereichsleiter Allgemeines Privatkundengeschäft in Dortmund und schließlich Filialleiter in Hemer wurde. Dort, so ist sich Vorstand Achim Hahn sicher, ist die Volksbank Menden auf ihn aufmerksam geworden. Hemer gehörte damals zum Marktbereich der Volksbank Menden.
Martin Weber übernimmt im Fusionsprozess Verantwortung
Zum 1. Mai 1994 wechselte Martin Weber zur Volksbank Menden, war Leiter für den Marktbereich Hemer. Zum 1. Januar 2001 erfolgte die Fusion der Volksbank Menden mit der Volksbank Hagen - die Märkische Bank war geboren. Martin Weber verantwortete zwei Fusionsprojekte und war Bereichsleiter der Privatkundenbetreuung für die Gesamtbank. Zum 1. Juli 2001 erfolgte dann die Berufung zum Filialdirektor des Kompetenz-Centers Menden. In dieser Funktion meisterte Martin Weber mit seinem Team auch große Herausforderungen.
Gerne erinnert er sich an die vielen Ausstellungen in der Bank, die erst mit der Corona-Pandemie ein Ende fanden. Auch den Wettbewerb „jugend creativ“ trieb Martin Weber voran. Unvergessen ist für ihn, dass es mit Johanna Müller 2009 eine Schülerin vom Walramgymnasium aus Menden schaffte, internationale Siegerin zu werden. „Sie ist Künstlerin und wir wollten noch eine Ausstellung mit ihr machen“, weiß Martin Weber. Allein die Pandemie verhinderte das.
Unvergessen ist auch die Feier zum 90-jährigen Bestehen des Kompetenz-Centers Menden der Märkischen Bank im Jahr 2015. Damals wurden den Mitgliedern der Bank exakt die Essensgänge serviert, die aus „Dinner for one“ bekannt sind. „Das war ein absolutes Highlight“, sagt Martin Weber. Gleiches gelte für das Musical „Tanz der Vampire“, das Bankangestellte für Mitglieder der Bank auf der Wilhelmshöhe aufführten - die Veranstaltung war ausverkauft.
Beim IMW, wo Martin Weber auch künftig weiter mitarbeiten wird, engagierte sich der Banker im Vorstand und vor allem bei der Organisation von bislang 71 „Business at lunch“-Veranstaltungen. Der IMW, aber auch die WIN und der Lionsclub dürfen sich freuen, Weber weiter an ihrer Seite zu wissen. Bei der Märkischen Bank hinterlässt er eine Lücke, die künftig von zwei Personen ausgefüllt werden soll. Ohnehin weiß Weber, dass der Erfolg der Bank Teamarbeit ist. Deswegen dankt er neben seiner Frau allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihn in seiner Zeit als Filialdirektor unterstützt haben.