Menden. Unternehmen, Klimaschützer und Schulen wollen, dass der triste Schotterparkplatz zum Paradies für Pflanzen, Tiere und Menschen wird.

Wird aus Battenfeldswiese ein blühender und ökologisch wertvoller Stadt-Eingang an Stelle des öden und unansehnlichen Schotterparkplatzes? Das jedenfalls wollen jetzt gleich drei Antragsteller erreichen: die Klima-Initiative der Mendener Unternehmen um ihren Sprecher, den MPG-Geschäftsführer Andreas Gahl. Dazu Ingrid Ketzscher als Vertreterin Mendens im Klimabündnis der Städte und Ulrich Cormann, Rektor des Hönne-Gymnasiums, der die Mendener Schulen in der Klimainitiative vertritt. Sie haben jetzt gemeinsam einen Antrag an Bürgermeister Dr. Roland Schröder gestellt.

Das ist kein Antrag, der gegen die Stadt gerichtet ist. Im Gegenteil.
Andreas Gahl

Demnach soll die Stadt Menden in Zusammenarbeit mit der Klimainitiative und den Schulen die „Battenfeldswiese“ in eine wassersaugende Schwammfläche verwandeln, die vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Schutz bietet und zugleich als Lern- und Erholungsfläche genutzt werden kann. Wie Andreas Gahl der WP erklärte, liege die Betonung hier auf Zusammenarbeit: „Das ist kein Antrag, der gegen die Stadt gerichtet ist. Im Gegenteil: Wir bieten hier unsere Hilfe an, auch weil wir wissen, dass die Möglichkeiten der Stadt nicht unbegrenzt sind.“

Naturnaher Erholungsraum unmittelbar an der Hönne

Im Antrag sind die geplanten Funktionen der Battenfeldswiese beschrieben.

Schwammfläche Die Battenfeldswiese ist heute eine verdichtete Fläche im Starkregen-Gefahrengebiet. Wird daraus eine Naturfläche mit Schwammwirkung, dann werde in Flutlagen hier Wasser zurückgehalten, das nicht mehr in die Innenstadt fließen kann.

Aufenthaltsort Aus dem Parkplatz könne eine attraktive Fläche am Fluss mit Aufenthaltsqualität werden, mit Wegen, Bänken und Infotafeln. Dieser ebene Park wäre zudem behindertengerecht.

Lernort Die nahe gelegenen Mendener Schulen bekundeten ihr Interesse an einem solchen Lernort. Hier könne ein „Grünes Klassenzimmer* entstehen, in dem die Schülerinnen und Schüler den Schutz der Biodiversität und des Gewässers sowie den Schutz vor Hochwasser praktisch erleben und mitgestalten könnten.

Fläche für Biodiversität Der Platz ist schon heute an zwei Seiten gesäumt von wertvollen heimischen Gehölzen, darunter kapitalen gesunden Ulmen. Dazwischen lasse sich eine artenreiche Blühwiese entwickeln.

Der Grünzug Hönne Der Grünzug würde stadtplanerisch weitergeführt, der „Grüne Weg an der Hönne“ eine Fortsetzung erfahren. Zudem handelt es sich bei der Battenfelswiese um ein Eingangstor zur Innenstadt, das aufgewertet wird.

Fläche fürs Stadtklima Die kleinklimatische Wirkung einer Grünfläche mit Schadstofffilterwirkung wäre laut den Antragstellern „für die dicht bebaute Oberstadt von großem Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger“.

Treibhausgas-Senke Die große Grünfläche mit wertvollem Baumbestand dient dem Antrag zufolge auch einer Senkung der Treibhausgase. Die Stadt Menden komme damit ihrem beschlossenen Klimaziel näher.

Wohnmobil-Stellplatz wegen Hochwassergefahr nicht umsetzbar?

Weiter heißt es, dass „die leidvollen Erfahrungen der letzten Hochwässer im Bereich Battenfeld sowie die Prognose der Starkregengefahrenkarte“ ein deutliches Gefahrenpotenzial am Battenfeld aufzeigten. Die bisherige Idee eines Wohnmobilstellplatzes werde sich vor diesem Hintergrund nicht verwirklichen lassen. Vielnmehr biete sich an, die verdichtete Fläche „Battenfeldswiese“ zu einer artenreichen Blühwiese zu entwickeln, die durch ihre Schwammwirkung Wasser bei Starkregen aufnehmen würde, das sonst in die Innenstadt fließen würde. Diese am Fluss gelegene Blühwiese gegenüber des Parkes „Am Ehrenmal“, in Verlängerung des Grünen Weges würde zudem ein attraktives „Tor zur Stadt“ bilden - mit großer Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger.

Antragsteller machen auch Vorschläge zur Finanzierung

Auch zur Finanzierung des Projekts machen die Initiatoren mehrere Vorschläge. So biete das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ umfangreiche Möglichkeiten. Einen aktuellen Förderaufruf gebe es bereits. Der Förderantrag würde mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Der aktuelle Förderaufruf setze in einen Schwerpunkt auf natürlichen Klimaschutz und naturbasierte Lösungen. Damit sollen vorhandene Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität hervorgehoben werden. Alternativ gebe es das Europäische Förderprogramm „Grüne Infrastruktur“.