Menden. Heimischer Wirtschaftsverband unterstützt Vereine finanziell und mit einer neuen Broschüre. Vier Gruppen haben sich bereits aufgelöst.

Wenn der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) die Selbsthilfegruppen Jahr für Jahr zur Spendenübergabe einlädt, dann ist das eigentlich ein Grund zur Freude. Basierend auf der Idee von Ott-Heinrich Plote und Bruno Diekmann dürfen sich die Gruppen schon seit 23 Jahren über eine Zuwendung freuen. So sind inzwischen schon über 80.000 Euro zusammengekommen - auch in diesem Jahr schüttet der IMW 3500 Euro aus.

Diesmal allerdings war die Freude in den Räumen von ECO Schulte nicht ungetrübt. Zum einen erinnerte Heinz Schulte, Vorsitzender des IMW-Beirates, an den Tod von Jörg Schumacher, der lange im Deutsche Ilco e.V. Verantwortung übernommen hat, nun aber verstorben ist. Es gab eine Gedenkminute. Zum anderen treiben Schulte und den IMW aber auch grundsätzliche Sorgen um die Zukunft der Selbsthilfegruppen in Menden um.

Vier Gruppen haben aufgegeben

„Im vergangenen Jahr haben sich allein vier Gruppen aufgelöst“, berichtete Schulte den Vertretern der verbliebenen zwölf Gruppierungen. „Es fehlt an Nachwuchs, der Verantwortung übernehmen will.“ Neben der Deutschen Ilco Iserlohn-Menden gibt es auch die Frauen-Selbsthilfe Angst- und Panikattacken, den Montagstreff und Pro Gelenk nicht mehr. Das liegt allerdings nicht daran, dass es keine Betroffenen mehr gäbe. Die Arbeit hat auch in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gelitten, weil viele Betroffene zu Risikogruppen gehörten, Treffen teilweise gar nicht möglich war und digitale Alternativen gerade in der Selbsthilfe nicht wirklich geeignet erschienen.

Es fehlt an Nachwuchs, der Verantwortung übernehmen will
Heinz Schulte, Vorsitzender IMW-Beirat

Der IMW sieht sich als Partner in der Selbsthilfe und unterstützt die Gruppierungen nicht nur finanziell. Jahr für Jahr gibt er auch die Broschüre „Rat und Hilfe - Hilfe und Selbsthilfe in Menden“ heraus, die den Selbsthilfegruppen schon vorliegt und auch an öffentlichen Stellen wie dem Bürgerbüro sowie in Arztpraxen und Apotheken ausliegen wird. Schulte zeigte den Ehrenamtlichen, wie dankbar er und der IMW ihnen sind: „Ihnen gebührt Respekt und Anerkennung. Ihre Aufgabe ist mit Sicherheit manchmal ganz schön herausfordernd.“

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In diesem Jahr erhalten folgende Gruppen die finanzielle Unterstützung des IMW: Aids-Hilfe MK, Bärenrunde Selbsthilfegruppe, BSG Menden/Sauerland, Deutsche Rheuma-Liga NRW, Freundeskreis für Alkoholabhängige und deren Angehörige, Hospizkreis Menden, Selbsthilfegruppe für Osteoporose, Selbsthilfegruppe Chronische Polyarthritis, SKFM - Katholischer Verein für soziale Dienste in Menden, Verein Die Brücke, Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (VKM), Bieberschlümpfe.