Menden. Trotz des „Tags der Antworten“: Einige Apotheken in Menden machen beim Protest durch mehrstündige Schließungen nicht mit.
Der erneute Ausstand der Apotheken am heutigen Mittwoch als „Tag der Antworten“ ist zwar auch für Menden, Balve und den ganzen märkischen Nordkreis angekündigt. Er dürfte für Kundinnen und Kunden aber kaum zu bemerken sein. Wie berichtet, ist für die Zeit zwischen 13 und 16 Uhr eine Schließung der Apotheken avisiert worden, damit alle Kräfte in den Geschäften den Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lauschen können, der in dieser Zeit auf dem Deutschen Apothekertag spricht. Dies gilt indes nur als ein augenzwinkernder Vorwand, um erneut Protest ausdrücken zu können.
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Lauterbach bei den Apotheken im Kreuzfeuer der Kritik
Karl Lauterbach steht wegen der Einkommenslage der Apotheken im Kreuzfeuer der Kritik. So sind die Honorare seit zehn Jahren auf demselben Stand geblieben. Deswegen sollte nach dem großen Protesttag vom 14. Juni auch am heutigen Mittwoch erneut „ein Großteil der Apotheken im Märkischen Kreis geschlossen bleiben“, wie Silvia Wulf als Sprecherin der Apothekerschaft im Märkischen Nordkreis erklärte.
Schließen, nur um live zuhören zu können: „Das ist Kunden nicht vermittelbar“
Die Heide-Apotheke und andere in Menden bleiben indes geöffnet: „Diese Form des Protests mitten am Tag für drei Stunden ist für die Kundinnen und Kunden einfach nicht nachvollziehbar“, begründet Apothekerin Ann-Christin Mierzwa auf der Platte Heide. Von Kolleginnen und Kollegen in Menden wisse sie, dass deren Apotheken mittwochs ohnehin nur bis 14 Uhr geöffnet haben.
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Die Aktionen selbst halte sie in der Sache für absolut berechtigt, doch setze sie auf den nächsten „echten“ Protesttag, der im Oktober stattfinden könnte.