Menden. Was kann an einem Chip so schlimm sein? Der „Hot Chip“ sorgt bei vielen Menschen für gesundheitliche Probleme. Was Mendener Schulleiter sagen.

Es ist ein gefährlicher Internet-Trend, der aktuell deutschlandweit für negative Schlagzeilen sorgt: die Hot-Chip-Challenge, wobei Challenge für Herausforderung steht. Diverse Kinder und Jugendliche haben sich bereits stark verletzt, auch ein Todesopfer in den USA gab es schon. Immer mehr Schulen warnen vor den angeblich schärfsten Chips der Welt – auch in Menden.

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Vor allem Jugendliche messen sich derzeit im Internet bei der sogenannten Hot-Chip-Challenge. Auf der Plattform TikTok kursieren diverse Videos, in denen zu einer Art Mutprobe eingeladen wird. Dabei sollen die besonders scharfen Chips vor laufender Kamera gegessen werden. Sie sind mit der Carolina Reaper Chili gewürzt. Diese Chili gehört auf der Scoville-Skala zu den schärfsten der Welt. Wer es schafft, die Chips zu essen und das entsprechende Video hochlädt, „darf“ weitere Freunde nominieren und nimmt automatisch an dem Wettbewerb teil. Der Chip selber wird in einer sargförmigen Verpackung verkauft – Handschuhe sind dabei, um die Chips anfassen zu können.

Durch die „TikTok- Challenges“ auf Social Media sind Hot Chip bekannt geworden.
Durch die „TikTok- Challenges“ auf Social Media sind Hot Chip bekannt geworden. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Immer mehr Ärzte warnen mittlerweile vor dem superscharfen Chip. Es könne durch den Verzehr zu Übelkeit und Erbrechen kommen. In den USA starb ein 14-Jähriger im Zuge der Challenge.

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Wie ist die Situation in Menden? Die Challenge ist den Schulleitungen bekannt. „Ich habe davon gehört, aber dass die Chips hier auf dem Schulgelände gegessen werden, ist mir nicht bekannt“, berichtet Claudia Jolk-Just, die stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule Menden. Trotzdem warnt Jolk-Just vor dem Trend. „Das ist keine schöne Sache, sondern gesundheitsgefährdend. Die Jugendlichen könnten die Folgen leicht unterschätzen. Falls diese Geschichte präsenter wird, müsste man die Schüler über die möglichen Nachwirkungen aufklären.“

Hot-Chip-Challenge: Warnung vor Leichtsinn

Am Gymnasium an der Hönne sieht das Bild zu der scharfen Thematik ähnlich aus. „Ich habe davon zwar gehört, aber nicht im Zusammenhang mit unserer Schule. Dennoch rate ich, je nach Schärfe, von dem Verzehr ab. Von Mutproben halte ich nicht viel. Vor allem, weil das meiner Meinung nach wenig mit Mut zu tun hat, sondern vielmehr der Gesundheit schadet“, warnt Schulleiter Ulrich Cormann vor Leichtsinn. „Ich habe aber von keiner Schule in Menden gehört, dass die Chips auf dem Schulhof aufgetaucht wären. Falls das aber vorkommen sollte, werde ich präventiv dagegen vorgehen“, führt der Schulleiter weiter aus. Die Prävention könne in Form von Aufklärung stattfinden. „Wir haben ja auch Medienscouts, die Schüler auf die Gefahren des Internets aufmerksam machen. So ähnlich könnte man das auch mit den Hot Chips machen. Es ist unsere Pflicht, auf die Gefahren hinzuweisen“, betont Cormann.

An der Realschule sind bisher auch keine Fälle der Hot-Chip-Challenge bekannt. „Ich kenne die Challenge, habe aber an unserer Schule noch nichts davon gehört“, berichtet Schulleiter Roland Chrzanowski. „Die ganzen Trends haben damals mit der Ice-Bucket-Challenge angefangen, das war noch ganz lustig. Für mich ist es aber keine sportliche Leistung, einen besonders scharfen Chip auszuhalten.“