Fröndenberg. Jetzt in Fröndenberg, bald auch in Menden? Die Bäckerei Niehaves kooperiert mit einem jungen Start-up, das mit Automaten erfolgreich sein will.

Fanta aus Japan, Schokolade aus Amerika und Backwaren aus dem Sauerland – es ist ein ungewöhnlicher Mix, der sich in einem Automaten an der Westicker Straße findet. An der Seite des modernen und beleuchteten Gerätes prangen zwei Logos: das der Westfalenbäckerei Niehaves und das mit der Marke Greenomat. Hinter Greenomat stehen zwei junge Firmengründer, die Mut beweisen und eine Idee umsetzen: Till Beermann (23) und Theo Peters (20).

Erster Automat im April

Im Februar dieses Jahres haben die beiden Freunde aus Frömern ihr Unternehmen gegründet, im April stellten sie dann den ersten Greenomat in Frömern auf – eine Reminiszenz an den Umstand, der bei ihnen der Auslöser war für das, was sie jetzt zusammen aufbauen. „Wir waren zusammen in Frömern und hatten keine Getränke und dachten: Wie cool wäre es, wenn wir uns jetzt einfach hier etwas holen könnten“, erinnert sich Theo Peters. Doch Frömern ist in Sachen Einzelhandel Diaspora – keine Chance.

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Die beiden jungen Leute ließ das Thema aber nicht los. Obwohl sich ihre Wege nach der gemeinsamen Schulzeit an der Gesamtschule Fröndenberg zunächst etwas voneinander entfernten – Theo Peters machte eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann und lebte drei Monate auf Sizilien, Till Beermann studiert –, machten sie Nägel mit Köpfen. Sie entwickelten ihre Automaten-Idee weiter. Das Ergebnis ist der Greenomat.

Gründung ohne öffentliche Förderung

Till Beermann (23) und Theo Peter (20) sind die Gründer des Unternehmens, das mit der Marke Greenomat auf dem Markt ist.

Die Gründung erfolgte mit Eigenkapital. Außerdem gibt es laut der beiden Geschäftsführer einen Investor, der eine fünfstellige Euro-Summe eingebracht hat. Öffentliche Fördermittel hat das Start-up aus Frömern noch nicht in Anspruch genommen.

Bislang gibt es drei Standorte, an denen Greenomat zu finden ist: An der Brauerstraße 2a (Kfz-Werkstatt Uwe Kohlmann) in Frömern, an der Overbergstraße (Nähe Gesamtschule) und an der Westicker Straße 27 (Bäckerei Niehaves).

„Ich finde den Namen toll“, sagt Hermann Niehaves, dessen Bäckerei mit dem jungen Start-up kooperiert. Tatsächlich prägt sich die Marke gut ein, doch hinter dem Namen steckt mehr. „Dort, wo wir Automaten aufstellen, sorgen wir auch für Grün. Die Menschen sollen sich an den Standorten wohlfühlen und unser Ziel ist ein autarkes System“, sagt Till Beermann. Der Platz an der Westicker Straße neben der Bäckerei Niehaves ist für sie optimal. Ohnehin scheint Niehaves ein perfekter Partner für die jungen Leute zu sein. „Unser Aktionsgebiet ist eigentlich ziemlich genau das Geschäftsgebiet der Westfalenbäckerei Niehaves – also der Kreis Unna und der Märkische Kreis“, erklärt Theo Peters. Gut möglich also, dass es weitere Automaten an den Bäckereien geben wird.

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Ungewöhnlich ist das Angebot, das die beiden Gründer im Greenomat anbieten. „Wir passen es dem jeweiligen Standort an“, berichtet Till Beermann. An der Westicker Straße etwa gibt es japanische Fanta mit Wassermelonengeschmack, aber auch Schokolade aus den USA. Die Bäckerei Niehaves bietet zudem auch im Automaten frische Backwaren an. „Ich war überrascht, dass das mit dem Automaten auch funktioniert, wenn unsere Bäckerei geöffnet ist“, gibt Hermann Niehaves zu. Tatsächlich ist aber etwa die Bäcker-Pizza auch dann gefragt. Außerhalb der Öffnungszeiten ist die Frequenz aber noch größer.

Automaten werden wichtiger

Hermann Niehaves ist überzeugt davon, dass Automaten im Handel noch an Bedeutung gewinnen werden: „Wir sind alle auf der Suche nach dem Konzept für die Zukunft. Einerseits wollen Kundinnen und Kunden jederzeit alles bekommen können, andererseits wollen Beschäftigte nicht zu jeder Zeit arbeiten.“ Einen Automaten-Shop, wie es ihn in Menden bereits gibt, planen Till Beermann und Theo Peters in Unna. An der Flügelstraße haben sie bereits passende Räumlichkeiten gefunden. Aber auch neue Automaten auf öffentlich erreichbaren Grundstücken sollen aufgestellt werden. „Das wird nicht lange dauern“, verspricht Theo Peters.