Lendringsen. Die Ausstellung ist Teil des Kunstfestes Passagen – und weit mehr: Angelika Summa und Angelika Schäfer zeigen auf Gut Rödinghausen ihre Kunst.
Wer glaubt, Metall sei kalt und langweilig und seine Bearbeitung womöglich in erster Linie etwas für starke Männer, der kann in den nächsten zwei Monaten auf Gut Rödinghausen sein blaues Wunder erleben. Denn dort ist ab dem kommenden Samstag, 26. August, eine beeindruckende Sonderausstellung mit dem Namen „Auf ganzer Linie“ zu sehen.
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Den beiden Künstlerinnen Angelika Summa (Würzburg) und Angelika Schäfer (Iserlohn) gelingt es, das scheinbar so starre Metall mit Leben zu füllen. Da bewegen sich feine Nadeln im Wind, da gibt es aber auch Kuben und Kugeln, die Grenzen sprengen. Angelika Summa und Angelika Schäfer kennen sich schon sehr lange, gehen aber völlig unterschiedlich mit dem Ausgangsmaterial um.
Das Ergebnis sind eindrucksvolle Skulpturen und Figuren – mal robust und scheinbar unzerstörbar, dann aber auch filigran und zerbrechlich. Wer die Ausstellung besucht, darf und soll staunen über die Kunst der beiden Frauen, Anfassen ist aber tabu – selbst wenn der Reiz noch so groß ist.
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„Diese Kunst passt hervorragend in diese Räume und zur Industriegeschichte Mendens“, findet Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck, die die beiden Künstlerinnen auch nach Lendringsen gelockt hat. Tatsächlich spielten vor allem Nadeln, wie sie Angelika Schäfer vielfach verarbeitet, in Menden früher eine sehr große Rolle. Davon zeugen auch viele Exponate im Industriemuseum, das über den beiden Ausstellungsebenen für die Kunst liegt. Auch Draht wurde in Menden gezogen und verarbeitet – auch ganz dünner, der weltweit vergeblich seinesgleichen suchte.
Es ist spannend, sich auf die Kunst einzulassen. Wer noch einen Extra-Kick braucht oder möchte, der sollte sich die Ausstellungseröffnung am Samstag auf keinen Fall entgehen lassen, denn in deren Rahmen gibt es eine einzigartige Performance. Körperskulpturen der Bildhauerin Angelika Summa werden vorgeführt. Die außergewöhnliche Darbietung verblüfft mit einer kreativen Verschmelzung von Kunst und Bewegung, die die Grenzen zwischen Form und Körper auf eindrückliche Weise verwischt. Metallskulpturen werden beweglich, der spannungsvolle Kontrast zwischen nackter, empfindlicher, ungeschützter Haut und der Bekleidung aus kalten, harten, scharfkantigen Metallblechen und -geweben, Kabeln und Drähten beeindruckt.
Vernissage und Ausstellungsdauer
Die Sonderausstellung „Auf ganzer Linie“ mit Werken von Angelika Summa und Angelika Schäfer wird am Samstag, 26. August, um 15 Uhr auf Gut Rödinghausen, Fischkuhle 15, eröffnet. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die beiden Künstlerinnen sind anwesend.
Danach ist die Ausstellung noch bis zum 22. Oktober zu den Öffnungszeiten von Gut Rödinghausen zu sehen. Diese sind mittwochs und donnerstags von 9 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. auch das Industriemuseum kann dann besucht werden.
Angelika Summa ist international tätig. Ausstellungen etwa in Frankreich, Schweden, Mexiko, China und Australien zeugen davon. Immer wieder zeigt sie dabei Kugeln aus Metall, in unterschiedlichen Größen und aus unterschiedlichen Materialien. „Mein Ziel ist die perfekte Kugel, aber die werde ich nie herstellen können“, sagt Angelika Summa. Aus Drähten, Rohren, Blechen und anderem metallenen Material schafft sie Körper, deren intensive Betrachtung sich lohnt.
Angelika Schäfer ist Bildweberin und schafft es, mit Nadeln Bilder zu erstellen, die immer wieder anders wirken. Jeder Luftzug verändert das Bild, ebenso spielt das Licht eine große Rolle. Außergewöhnlich ist zudem, dass sie in mehreren Werken auch Tuch verwendet. Im Gegensatz zu Angelika Summa, die neue Materialien verwendet, nutzt Angelika Schäfer auch gerne gebrauchtes Metall.