Menden. Die Umgestaltung von Kolpingstraße und Unnaer Straße ist ein heißes Eisen auch in der Politik. Jetzt steht fest: Parklets wird es nicht geben.

Wie die Kolpingstraße und die Unnaer Straße künftig aussehen werden, ist weiter ungewiss. Zwar stellte Klaus Schulze vom beauftragten Planungsbüro B.S.L. Landschaftsarchitekten in einer Sondersitzung des Ausschusses für Planen und Bauen bereits ein Konzept mit sehr vielen Details vor, doch vor allem der CDU reichten diese Informationen nicht aus. Die Christdemokraten fordern weiter ein „Gesamtkonzept“, dass alle wichtigen Fragen beantwortet. Dazu gehört für die CDU vor allem, dass die Anwohner einbezogen werden, bevor Entscheidungen zu Baumpflanzungen vor deren Häusern fallen.

Viel Skepsis bei Anliegern der Kolpingstraße

Die Christdemokraten erinnerten an eine Veranstaltung im Autohaus Bichmann, bei der es sehr viel Skepsis zu den Plänen einer Umgestaltung der Kolpingstraße gegeben habe. Insbesondere die Frage, wie viele Parkplätze zur Verfügung stehen können, ist für die Anlieger spannend. Mehr Grün wünschen sie sich durchaus – sie wollen aber wissen, wer die Pflege übernimmt. Herabfallendes Laub kann viel Arbeit machen. Ist das Sache der Anlieger oder macht das die Stadt beziehungsweise der Mendener Baubetrieb (MBB)? Eine Infoveranstaltung mit Anwohnern der Unnaer Straße gab es noch nicht.

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Klaus Schulze hatte die Pläne seines Büros vorgestellt und darauf verwiesen, dass die Unnaer Straße und die Kolpingstraße jeweils Tore zur Stadt seien, wenngleich sie einen sehr unterschiedlichen Charakter hätten. Die Idee: ein grünes Band von Battenfeldswiese bis zur Walburgiskirche. Schulze verwies auf den Teil der Unnaer Straße zwischen Poststraße und Westwall, der bereits umgestaltet worden ist. Mehr Platz für Fußgänger und Auslagen der Geschäfte sind ein Ziel, die stärkere Einbindung des Radverkehrs ein anderes. Dabei ist Schulze klar, dass Parkplätze und Fahrspuren für Autos weiter gebraucht werden.

Der bereits umgestaltete Teil der Unnaer Straße kann aus Sicht des Planungsbüros beispielgebend sein für die übrige Unnaer Straße und die Kolpingstraße. 
Der bereits umgestaltete Teil der Unnaer Straße kann aus Sicht des Planungsbüros beispielgebend sein für die übrige Unnaer Straße und die Kolpingstraße.  © WP | Dirk Becker

Die Planung favorisiert eine Lösung mit breiten Bürgersteigen, mehr Bäumen und einer Aufhebung des Schrägparkens und einer sechs Meter breiten Fahrbahn, die sich Autos und Fahrräder teilen. „Wenn Sie bereit sind, dort Tempo-30-Bereiche einzurichten, ist das möglich“, erklärte Schulze. Trotz der Tatsache, dass die Unnaer Straße auch Kirmesgelände sei, seien sieben Baumpflanzungen auf beiden Straßen (fünf auf der Kolpingstraße, zwei auf der Unnaer Straße) möglich, ohne dass es etwa zu Problemen mit Leitungen komme. Für diese sieben Bäume deutet sich eine Zustimmung der Politik an, wenn die CDU-Forderungen erfüllt werden. Vor einer Entscheidung im Ausschuss für Planen und Bauen müssen aber auch andere Fachausschüsse beraten.

Vom Tisch hingegen sind dagegen die von Anfang an sehr umstrittenen Parklets – mobile Elemente, die auf Parkflächen aufgestellt werden und zusätzliche Aufenthaltsqualität schaffen sollten. Das, so hieß es aus mehreren Fraktionen, forciere eher die Probleme an der südlichen Kolpingstraße, wo sich viele Mendener nicht sicher fühlen.

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Kritisch sahen viele politische Vertreterinnen und Vertreter auch den Zeitdruck. Die Verwaltung solle prüfen, ob bereits ausgezahlte Fördermittel tatsächlich bis Ende des Jahres 2023 verausgabt sein müssten oder ob eine Beauftragung reiche, forderte Eugen Heinrich (USF/UWG) und fand Unterstützung. Dr. Sven Langbein (Menden innovativ) erinnerte daran, dass die Stadt Mittel im Falle einer Nichtnutzung nicht nur zurückgeben, sondern auch noch Strafzinsen dafür zahlen müsse.