Fröndenberg. Eine neue Ausstellung – und wieder kommt die Kunstkirche in Fröndenberg-Warmen mit einem ganz anderen Gesicht daher.
Die Kunstkirche in Warmen ist ein Ausstellungsort, wie es so keinen zweiten gibt. Der Kunstverein Fröndenberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gotteshaus mit Ausstellungen zu bespielen. Ab Freitag, 4. August, geben nun zwei Frauen einen Einblick in ihr Schaffen, die die Kunstkirche bereits gut kennen. „Wir waren bereits mehrfach bei anderen Ausstellungen hier zu Gast“, erklärt Angelika Naujoks. Gemeinsam mit Sigrid Müller aus Unna stellt die Holzwickederin unter dem Titel „beziehungsreich“ aus.
Vernissage am 4. August
Am kommenden Freitag, 4. August, findet die Vernissage statt. Sie beginnt um 19 Uhr. Dirk Berger wird eine Einführung geben, Bettina Hecker (Cello) und Monika Reinheimer (Querflöte) sorgen für die Musik. Besucht werden kann die Ausstellung an der Landstraße 15 bei freiem Eintritt danach samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr.
„In allen ausgestellten Bildern geht es um Beziehungen“, erklärt Sigrid Müller, wie es zum Titel der Kunstschau kam. Dass sich die Werke der beiden Künstlerinnen deutlich unterscheiden, sorgt für zusätzliche Spannung. Sigrid Müller zeigt gerne Menschen und Körper, Angelika Naujoks setzt sich für den Tierschutz ein. „Deshalb gibt es viele Bilder mit Insekten“, sagt sie. Auch ein besonderes Ausstellungsobjekt, das die Besucherinnen und Besucher gleich am Eingang von der Decke herabhängend empfängt, greift das auf. Unter dem Titel „Refugium“ sind auf einer Säule Insekten aus vielen verschiedenen Materialien zu sehen.
Sigrid Müller hat schon als Kind gemalt, seit ihrer Pensionierung im Jahr 2012 ist sie als freischaffende Künstlerin aktiv. Sie malt mit Öl. Das Besondere: Als Grund fungieren nicht nur klassische Leinwände, sondern auch selbst gefertigten Leinwände aus gebrauchten Kaffeesäcken. Die dort aufgedruckte Beschriftung ist in den Bildern noch zu entdecken. Die zweite große Leidenschaft der Unnaerin ist seit sieben Jahren die Holzbildhauerei. So sind in der Ausstellung auch Köpfe zu sehen. „Ich habe bei verschiedenen Holzbildhauern gelernt und arbeite in einer Werkstatt mit Rolf Sablotny.“
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Auch Angelika Naujoks malt gerne mit Öl. „Ich bin allerdings ziemlich ungeduldig“, erklärt sie, warum sie auch gerne Acrylfarben nutzt. Die trocknen einfach schneller. Neben Bildern zeigt auch Angelika Naujoks Objekte. Wie die gedeutet werden, will sie den Interessierten überlassen. Möglicherweise geben die Titel der Arbeiten einen Hinweis, was sich die Künstlerin gedacht hat.
„Ich freue mich, dass wir nach zuletzt viel abstrakter Kunst nun auch wieder figurale Kunst zeigen können“, sagt Dieter van Riel vom Kunstverein. Der will den Kunstinteressierten möglichst viel Abwechslung bieten und hat das Programm dementsprechend zusammengestellt.
Der Ausstellungstitel „beziehungsreich“ könnte auch darauf hindeuten, dass die beiden Künstlerinnen sich schon länger kennen. Sie haben sich in einer Künstlergruppe erstmals getroffen und stellen seitdem häufig gemeinsam aus, zuletzt im April in Kamen. Die jetzt in der Kunstkirche gezeigten Werke stammen alle aus den Jahren 2019 bis 2023. Das Bild einer jungen Frau hat Sigrid Müller sogar eigens für die Ausstellung in Warmen gemalt.
Ein Besuch der Schau lohnt sich auf jeden Fall. Es macht Spaß, sich mit den Bildern und Objekten zu beschäftigen. Alle sind auch käuflich zu erwerben. Wer nach einem kleinen Erinnerungsstück sucht, wird ebenfalls fündig: Es gibt Postkarten und Kunsttaler, die auch schöne Mitbringsel sind.